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Drei italienische Lustspiele aus der Zeit der Renaissance

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weiß, daß ich nie daran dachte, jemand unrecht zu tun. Ich<br />

war in meiner Zelle, betete mein Brevier, erbaute meine Gemeinde.<br />

Kommt mir da dieser Teufel von Ligurio und bringt<br />

mich dazu, einen Finger in eine Sünde einzutauchen, in die ich<br />

dann mit dem Arm und meiner ganzen Person hineingeriet,<br />

so daß ich noch nicht weiß, wie das wohl enden wird. Doch<br />

tröste ich mich damit, wenn viele an etwas beteiligt sind, haben<br />

auch viele die Sorge dafür zu teilen. Aber da kommt Ligurio<br />

und <strong>der</strong> Diener zurück.<br />

7. SZENE<br />

Fra Timoteo. Ligurio. Siro [verkleidet)<br />

FRA TIMOTEO. Seid mir noch einmal willkommen.<br />

LIGURIO. Sind wir so recht?<br />

FRA TIMOTEO. Vortrefflich.<br />

LIGURIO. Der Doktor fehlt noch. Gehn wir nach seinem H<strong>aus</strong>e.<br />

Es ist schon über drei. Laßt uns gehen!<br />

SIRO. Wer öffnet seine Tür ? Ist es sein Diener ?<br />

LIGURIO. Nein, er selber ist's. Hahahaha!<br />

SIRO. Du lachst?<br />

LIGURIO. Wer sollte da nicht lachen! Er hat ein Wämschen<br />

an, das ihm den Hintern nicht bedeckt. Was Teufel hat er auf<br />

dem Kopf ? Es sieht <strong>aus</strong> wie die Pelzhaube eines Kanonikus, und<br />

unter dem Gewand trägt er einen kleinen Degen. Hahaha! Und<br />

er brummt, ich weiß nicht, was. Schleichen wir uns beiseite und<br />

hören wir, was er über seine Frau zu jammern hat.<br />

8. SZENE<br />

Messer Nicia (verkleidet)<br />

Wie hat meine Närrin sich geziert!<br />

Die Magd hat sie ins H<strong>aus</strong><br />

ihrer Mutter geschickt und den Diener aufs Gut hin<strong>aus</strong>. Das<br />

lob* ich. Was ich aber nicht loben kann, ist, daß sie, ehe sie<br />

zu Bett ging, so viel Umstände gemacht hat. ,,Ich will nicht! . .<br />

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