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Drei italienische Lustspiele aus der Zeit der Renaissance

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Palastes, mit prachtvoller Dekoration, welche fünf Häuser mit<br />

Zinnen, Fenstern und Türen darstellte. Ein Schiff, das den einen<br />

<strong>der</strong> Zwillinge brachte, kam mit Segeln und Ru<strong>der</strong>n über den<br />

Hof herangefahren. Die Kosten betrugen über looo Dukaten,<br />

und IG 000 Personen sollen zugeschaut haben. Den 26. Januar<br />

1487 wurde <strong>der</strong> Amphitrio gegeben, den 12. Februar 1491 dieser<br />

von neuem, dann wie<strong>der</strong> die Menaechmi und ferner des Terenz<br />

Andria. 1499 spielte man Trinummus, Poenulus und den Eunuchus<br />

des Terenz, und 1502 bei <strong>der</strong> Vermählung des Prinzen Alfonso<br />

mit <strong>der</strong> Lucrezia Borgia wurden in dem großen, glänzend<br />

geschmückten Saale, <strong>der</strong> 5000 Personen faßte, fünf plautinische<br />

Komödien dargestellt: Epidicus, Bacchides, Miles gloriosus,<br />

Asinaria und Casina, alle mit den üblichen Intermezzi von<br />

Musik, Tanz und Kampfspielen" (Gaspary, Geschichte <strong>der</strong> <strong>italienische</strong>n<br />

Literatur H, S. 212) Da 1. aber die Zuschauer nicht<br />

alle den lateinischen Text verstanden hätten, wurden die Stücke<br />

in <strong>italienische</strong>n Übersetzungen aufgeführt, die ziemlich mangelhaft<br />

gewesen sein sollen.<br />

Dies alles hatte Lodovico Ariosto miterlebt. Geboren im September<br />

1474 in Reggio, wo sein Vater, in hoher Gunst bei den<br />

Fürsten von Ferrara, Kapitän <strong>der</strong> Zitadelle war, widmete er<br />

sich zunächst neben dem Rechtsstudium den schönen Wissenschaften,<br />

trat, als <strong>der</strong> Vater um sein Vermögen gekommen war,<br />

1502 in den Dienst des Kardinals Ippolito von Este, dichtete<br />

in demselben Jahr ein Hochzeitslied zur Vermählung des Prinzen<br />

Alfonso mit Lucrezia Borgia in lateinischen Distichen, dann<br />

aber eine Ekloge in <strong>der</strong> Vulgärsprache, mit <strong>der</strong> er sich von <strong>der</strong><br />

lateinischen Poesie fast gänzlich abwandte.<br />

Bei <strong>der</strong> vorwiegenden Neigung des fürstlichen Hofes zu theatralischen<br />

Veranstaltungen war es natürlich, daß das Talent<br />

des jungen Dichters, <strong>der</strong> noch nicht ahnte, daß er den Ruhm<br />

erlangen sollte, die romantische Epopöe auf ihre Höhe erhoben<br />

zu haben, sich zunächst in einer Gefolgschaft zu den beiden<br />

* Die letzten, zuverlässigsten Forschungsergebnisse über die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>italienische</strong>n Komödie findet man bei Ireneo Sanesi, ,,La<br />

Commedia", einem Teil des Sammelwerkes „Generi letterari", <strong>der</strong> 1912<br />

bei Vcdlardi in Mailand erschien. [Die Her<strong>aus</strong>g.]

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