AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))
AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))
AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
11<br />
Erfolgreich mobilisierende Kommunikation zielt auf die Initiierung von Dialog. Der Dialog ist die erste<br />
erreichbare Ausprägung von Verhalten.<br />
Abb. 1: „Stadt“ initiiert die Kommunikation.<br />
Ob diese Kommunikation auch zu Verhalten führt, etwa zum<br />
erwünschten Dialog, hängt sowohl von der tatsächlichen<br />
Informationslogistik (werden alle Empfänger erreicht) als auch von<br />
den psychologischen Bewertungen der Empfänger ab (erkennen die<br />
Empfänger die Botschaft als relevant oder wird sie ignoriert)<br />
Allein das „Erreichen“ von Menschen ist bereits eine erste und allzu oft unterschätzte Hürde für die mobilisierende<br />
Kommunikation. „Erreichen“ bedeutet, dass die Botschaft nicht nur in den Wahrnehmungsbereich<br />
der Empfänger gelangt, also z.B. ein Schreiben postalisch zugestellt wird. Erreichen bedeutet auch,<br />
dass die Botschaft von den Empfängern tatsächlich auch wahrgenommen und bewertet wird.<br />
Damit ist also sowohl der verlässliche Weg der Botschaft zu den Empfängern wesentlich für den Kommunikationserfolg<br />
6 , als auch die Art, wie die Botschaft sich den Empfängern präsentiert. So wird ein<br />
einzelnes unpersonalisiertes Schreiben mit einem wenig verständlichen Text und einer sich nur schwer<br />
erschließenden Botschaft vielleicht physisch den Weg zu den Empfängern finden, dort vielleicht aber als<br />
nicht relevant bewertet und im Weiteren ignoriert. Eine so inszenierte Kommunikation wäre dann bereits<br />
an der ersten möglichen Hürde gescheitert.<br />
Für die Gründe des Scheiterns können, aufgrund mangelnder Informationen bestenfalls Hypothesen herangezogen<br />
werden. Es könnte versucht werden, diese Hypothesen auf der Basis psychologischer Theorien<br />
zu evaluieren. Geeigneter erscheint allerdings der Weg, die positiv wirkenden Mechanismen für die Kommunikation<br />
deutlich zu machen, um auf dieser Basis die Kommunikation von vornherein unter bestmöglichen<br />
Bedingungen zu inszenieren und Kommunikationsfehler nach Möglichkeit zu vermeiden.<br />
Verhaltensorientiertes Sender-Empfänger-Verständnis von Kommunikationsprozessen<br />
Menschliches Verhalten basiert auf überaus komplexen weitgehend unbekannten Regelwerken, die in der<br />
Psychologie auch „Black Box“ genannt werden. Das Verhalten kann deshalb wissenschaftlich kaum exakt<br />
erklärt und damit auch kaum verlässlich vorhergesagt werden. Für das hier zu betrachtende Verhalten<br />
(„Einstieg in einen Dialog über die Partizipation am Stadtentwicklungsprozess“ und später „Partizipation<br />
am Stadtentwicklungsprozess durch private Investitionen“) kann aber davon ausgegangen werden, dass<br />
es auf der Basis willentlich getroffener Entscheidungen entsteht und nicht als unbewusstes oder instinktives<br />
Verhalten.<br />
6<br />
Sind die Empfänger überhaupt bekannt, liegen verlässliche Adressdaten hinsichtlich Post/Fax/Email vor