05.01.2015 Aufrufe

AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))

AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))

AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

13<br />

Abbildung 2: Wirkung von Nutzen auf das Verhalten<br />

Abb. 2: Die eigene Einstellung bestimmt weitgehend unser Verhalten. Einstellungen werden auf der<br />

Basis eigener Erfahrungen, aufgrund von Beobachtungen Dritter (Lernen am Modell) oder aufgrund von<br />

Informationen entwickelt. Die Veränderung oder Bestätigung der eigenen Einstellung erfolgt vor allem<br />

aufgrund des erkennbaren individuellen Nutzens.<br />

Der Aufbau von „zielführenden“ Einstellungen über das „WIR-PRINZIP“<br />

Private Investitionen im Rahmen der Stadtentwicklung zu initiieren und eine entsprechende Anzahl von<br />

privaten Hauseigentümern an der Stadtentwicklung zu beteiligen bedeutet auch, gemeinsame Ziele und<br />

Strategien zu verfolgen und eine gemeinsame Einstellung zu besitzen. Denn eine zur Stadtentwicklung<br />

positive Einstellung ist letztlich Voraussetzung für das positive Verhalten, also für die Bereitschaft zur<br />

Beteiligung an den Investitionen.<br />

Eine solche gemeinsame Einstellung kann dann nachhaltig aufgebaut werden, wenn eine „SOLL-Einstellung“<br />

vor dem Eintritt in den Dialog entwickelt wurde und dann überzeugend kommuniziert werden<br />

kann. Der klare Dialogvorteil ist die Überzeugung der Zielgruppen zur Investition in eine klar entwickelte<br />

Vision. Dies besitzt durchweg weniger kommunikative Hürden, als die Überzeugung zur Investition in<br />

eine unbekannte/unklare Zukunft.<br />

Im Folgenden wird der Prozess zum Aufbau dieser gemeinsam geteilten Einstellung das „WIR-PRINZIP“<br />

genannt. Dabei unterstellt das „WIR-Prinzip“ in der Stadtentwicklung in erster Linie das Akzeptieren der<br />

Tatsache, dass der Einzelne durch das abgestimmte Verhalten innerhalb der Gemeinschaft stärker profitiert,<br />

als er dies allein könnte 8 .<br />

Das WIR-Prinzip unterstellt dann eine gemeinsame (partizipativ entwickelte) Vision für einen Stadtteil<br />

bzw. für ein Stadtquartier. Eine solche Vision zu entwickeln ist durchaus vergleichbar mit einem konzentrierten<br />

Marketingprozess in der freien Wirtschaft, nur, dass hier der betreffende Stadtteil das Produkt,<br />

bzw. die Leistung darstellt. Eben dieses Produkt muss für klar umrissene Zielgruppen attraktiv gestaltet<br />

werden 9 . Dabei sollten sich das Leitbild und die Formulierung der gegenwärtigen und zukünftigen Leistung<br />

eines Standortes immer auch an den natürlichen Begabungen des Standortes orientieren.<br />

Wenn das Produkt gemeinsam ausreichend attraktiv gestaltet werden kann, wird sich dies positiv auf die<br />

Nachfrage (etwa Nachfrage nach Wohnungen) auswirken mit einem positiven Effekt auf die erzielbaren<br />

8<br />

Wenn der Nachbar in sein Haus investiert, wird der Standort werthaltiger und davon profitiert auch mein Haus (vgl. auch Kapitel 4.2<br />

Erfolgsfaktoren: Aufbau einer Chancengemeinschaft).<br />

9<br />

vgl. etwa Erfordernisse an zielgruppengerechte Wohnungen im Zuge des demografischen Wandels; Erfordernisse an eine stabile,<br />

zielgruppengerechte Infrastruktur, Entwicklung eines städtischen Leitbildes, etc.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!