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AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))

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Die Baustruktur im Zentrum des Stadtteils ist geprägt durch eine überwiegend gründerzeitliche Bebauung.<br />

Das Stadterneuerungsgebiet umfasst aber auch Bereiche mit Ein- und Zweifamilienhäusern sowie<br />

in den Randlagen in sich geschlossene Gebäudeensembles aus den 1920er Jahren und der Nachkriegszeit.<br />

Wesentliche Probleme des Gebietes liegen in der Bevölkerungsstruktur, mit einem vergleichsweise hohen<br />

Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund und Einwohner in Abhängigkeit von Transfereinkommen.<br />

Innerhalb des Gebietes kommt es zu einer kleinräumig verschärften sozialen Segregation und damit Konzentration<br />

der verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Funktionsschwächen finden sich auch in den Einzelhandelslagen<br />

und den gewerblichen Arealen. Parallel zur heterogen baulichen Struktur mit Geschosswohnungsbauten<br />

und größeren Einfamilienhausbereichen besteht ein nur geringer Zusammenhalt der<br />

Stadtteilbevölkerung. Einzelne Teile des Programmgebietes belasten das Image Annens negativ.<br />

Das Programmgebiet wurde Anfang <strong>2007</strong> in das Förderprogramm Soziale Stadt aufgenommen. Ein Stadtteilmanagement<br />

hat im Oktober <strong>2007</strong> die Arbeit aufgenommen.<br />

Bevölkerungsstruktur<br />

Einwohner<br />

Anteil<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Sozialhilfeempfänger<br />

Arbeitslosenquote<br />

Anteil<br />

Ausländer<br />

Anteil 0-24<br />

Jahre<br />

Anteil 25-64<br />

Jahre<br />

Anteil 65 und<br />

älter<br />

Stand 31.12.2005 01.12.2004 01.12.2004 31.12.2005 31.12.2005 31.12.2005 31.12.2005<br />

Stadt Witten 101.588<br />

Witten-Annen 17.406<br />

- 5 %<br />

(1992-2005)<br />

-1,9 %<br />

(2003-2005)<br />

4,4% 8,3% 8,3% 24,3% 54,7% 21,0%<br />

11,9% 10,6% 10,6% 26,6% 53,8% 19,6%<br />

Quelle: Amt f. Stadtentwicklung, Statistik u. Wahlen; Amt f. Jugendhilfe u. Schule der Stadt Witten, Eigene Darstellung<br />

Eigentumsverhältnisse und Eigentümerstruktur<br />

Im Stadtteil Annen (nicht identisch mit dem Programmgebiet) gibt es insgesamt 6.714 Wohneinheiten.<br />

Der überwiegende Teil der Wohnungen befinden sich in privatem Eigentum, das sehr kleinteilig verteilt<br />

ist. Fast zwei Drittel der Eigentümer leben in ihrer Immobilie (im Stadtteil Annen sind noch große, fast<br />

ländlich geprägte Bereiche mit Einfamilienhäusern eingeschlossen). Nur etwa jeder zehnte Eigentümer<br />

lebt außerhalb von Witten. Grundsätzlich besteht durch den hohen Anteil vor Ort lebender Eigentümer<br />

ein großes Potenzial zur direkten Ansprache, was die Mobilisierung der Einzeleigentümer erleichtern<br />

kann.<br />

Nach Einschätzung der Teilnehmer an dem im Rahmen Projektes Eigentümermobilisierung des in Annen<br />

durchgeführten Workshops sind die Gründe für die mangelnde Investitionsbereitschaft bei den Eigentümern<br />

vielfältig. Zum Teil liegt diese begründet in dem schlechten Image des Gebiets, der fehlenden<br />

Perspektive des Einzelhandelsstandorts, der mangelnden Identifikation sowie dem Ziel, möglichst hohe<br />

Renditen abzuschöpfen. Es wird sogar von gezielter Deinvestition berichtet, mit dem Ziel, das Gebäude<br />

später abzubrechen. Die zunehmende Zahl an Eigentümern mit Migrationshintergrund wird als Chance<br />

betrachtet, da sie ehemalige Problemimmobilien wieder modernisieren.<br />

Stärken, Schwächen, Potenziale<br />

Annen ist ein Nebenzentrum mit Grundversorgungsfunktion des Stadtteils sowie Teilen der angrenzenden<br />

Stadtteile.<br />

Trotz verstärkter Bemühungen der Stadt und der Eigentümer der Ladenlokale bestehen jedoch Defizite<br />

und erhöhte Leerstände.<br />

Positive Entwicklungsbedingungen sind neben dem Nahversorgungsangebot das Kulturleben sowie die<br />

Möglichkeit, im Grünen zu Wohnen.<br />

Die geplante Gründung eines „Initiativkreis Wohnen“ 11 ist eine potenzielle Chance für die Erarbeitung von<br />

Strategien zur Mobilisierung von Einzeleigentümern.

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