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AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))

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Zielgruppen nach Motivation: Die „Aufgeschlossenen“, „Abwartenden“ und „Ablehnenden“<br />

Die Unterscheidung nach der Motivation der Eigentümer in Bezug auf die Ziele und Inhalte der Stadterneuerung<br />

ist zentral für die Durchführung der Mobilisierungskampagne. Die Theorie der mobilisierenden<br />

Kommunikation besagt, dass in Veränderungsprozessen immer drei Gruppen auftreten, die sich in unterschiedlicher<br />

Intensität mobilisieren lassen (siehe Kapitel 2). Diese Gruppen werden in diesem Bericht<br />

nach ihrer Motivation hinsichtlich der Mobilisierung „Aufgeschlossene“, „Abwartende“ und „Ablehnende“<br />

genannt.<br />

Abbildung 5: Drei Eigentümergruppen nach Motivationslage<br />

Die Gruppe der „Aufgeschlossenen“ (ein eher kleinere Gruppe, geschätzt liegt ihr Anteil bei circa 10 bis<br />

20 % der Eigentümer) weist eine hohe Ansprechbarkeit und eine große Einstellungskongruenz zu den<br />

Zielen der Stadterneuerung auf. Sie sind beispielsweise der Meinung, dass im Stadtteil etwas passieren<br />

muss, dass es ihre Pflicht als Vermieter sei, die Immobilie in einem guten Zustand zu erhalten oder planen<br />

schon länger Investitionen. Häufig haben diese Eigentümer eine starke Verwurzelung im Stadtteil,<br />

beispielsweise weil sie dort leben oder weil sie früher dort gelebt haben. Eigentümer, die an öffentlichen,<br />

thematischen Veranstaltungen teilnehmen, sind zum Großteil dieser Gruppe zuzurechnen. Aufgrund der<br />

genannten Einstellungskongruenz sind diese Eigentümer leicht davon zu überzeugen, in ihre Immobilie<br />

zu investieren. Häufig reicht eine reine Informationsvermittlung über den Prozess und eventuell bestehende<br />

Angebote für Eigentümer aus. Gegebenenfalls sind wenige (Top-) Argumente (z.B. darstellbar in<br />

einem Flyer, siehe Kapitel 5) oder ein kleiner Anreiz (z.B. Beratungsangebot) notwendig, um sie zu Investitionen<br />

zu mobilisieren.<br />

Die Gruppe der „Abwartenden“ (die größte Gruppe, deren Anteil geschätzt bei circa 60 bis 80 % der Eigentümer<br />

liegt) weist eine zunächst abwartende und kritische Einstellung auf. Diese Eigentümer haben<br />

sich noch nicht für oder gegen eine Investition entschieden und beobachten, ob sich die versprochenen<br />

Ergebnisse wirklich einstellen. Teilweise führen auch Desinteresse oder ein wenig professionelles Agieren<br />

der Kleineigentümer zu einem Informationsdefizit über den Stadterneuerungsprozess oder die Marktsituation.<br />

Zur Mobilisierung dieser Eigentümer sind daher eine intensive Ansprache sowie eine vertiefte<br />

thematische Argumentation notwendig, durch die der Nutzen für den Eigentümer deutlich herausgestellt<br />

wird. Dabei ist es zentral, anhand der nachfolgend beschriebenen Kriterien zu analysieren, welche<br />

Nutzenargumente für die jeweiligen Eigentümer vor Ort besonders relevant sind und diese entsprechend<br />

zu vermarkten und zu kommunizieren. Besonders hilfreich sind auch die Darstellung von bereits umgesetzten,<br />

positiven Erneuerungsprojekten und eine Überzeugungsarbeit von Eigentümer zu Eigentümer.

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