AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))
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In jedem Falle ist eine Auseinandersetzung mit den Standortbegabungen notwendig, um in der Folge eine<br />
tragfähige Vision zu entwickeln, aus der dann auch die SOLL-Einstellung abgeleitet und in der Eigentümermobilisierung<br />
eingesetzt werden kann (vgl. Kap 2).<br />
Erfolgsfaktor: Außenauftritt (corporate communication)<br />
Grundsätzlich ist die Entwicklung eines einheitlichen Außenauftritts eine wichtige Voraussetzung für die<br />
erfolgreiche Umsetzung einer Mobilisierung (vgl. Kap. 4).<br />
In Annen bietet sich aufgrund der Tatsache, dass der Gesamtprozess am Anfang steht, die Gelegenheit,<br />
von Beginn an dem Gesamtprozess mit einer geeigneten Symbolik und einem erarbeiteten Motto (Appell,<br />
Slogan) ein „Gesicht“ zu geben.<br />
Imagekampagne und Stadterneuerungsprozess sollten dabei nicht identisch in ihrer Bildsprache entwickelt<br />
werden. Die Mobilisierung sollte gegenüber der Imagekampagne mit einem deutlich an die Zielgruppe<br />
gerichteten Appell versehen werden (nach dem Motto: „Gemeinsam investieren – gemeinsam<br />
profitieren“).<br />
Die für die Imagekampagne verwendeten Gestaltungsdetails sollten sich allerdings in der Gestaltung des<br />
Außenauftritts wieder finden, bzw. erkennbar sein.<br />
Empfehlenswert ist die Zusammenarbeit mit ortsansässigen Kommunikationsexperten, -agenturen zur<br />
Definition der Außendarstellung („corporate communication“).<br />
Erfolgsfaktor Chancengemeinschaft<br />
Für die Ausbildung einer Chancengemeinschaft (vgl. Kap 4) ist für Annen die Bedeutung der Beteiligung<br />
der örtlichen Kreditinstitute, insbesondere der örtlichen Sparkasse, betont worden.<br />
Die Sparkasse Witten besitzt bereits Erfahrungen in der Bereitstellung von Renovierungskrediten, deren<br />
Vergabe an die Beauftragung Wittener Handwerksbetriebe geknüpft ist. Dieses Beispiel könnte eventuell<br />
auch auf Annen übertragen werden. Grundsätzlich besteht der Wunsch, dass über die Angebote der Sparkasse<br />
stärker öffentlich informiert wird.<br />
Das Beispiel der Wittener Sparkasse zeigt die Bereitschaft zur Mitwirkung. Darüber hinaus zeigt sich auch<br />
die Möglichkeit, durch Kooperationen neue und attraktive Angebote zu entwickeln. Es wäre insofern zu<br />
prüfen, welche weiteren Akteure (neben den Banken und Sparkassen) sinnvoll in den Prozess integriert<br />
werden können. Dabei können im Rahmen der Chancengemeinschaft ganz unterschiedliche Aufgaben<br />
bewältigt werden. So könnte etwa die Entwicklung neuer Beratungsangebote, die Formulierung strategischer<br />
Ausrichtungen und Ziele (z.B. für entscheidende Projekte wie etwa der Neubau des Ärztehaus auf<br />
der „Ostermann-Spitze“, Realisierung von Studentenwohnen im Nahbereich der Uni Witten-Herdecke/<br />
Dirschauer Straße), die gemeinsame Beförderung solcher Projekte und die gemeinsame Kommunikationsarbeit<br />
unterstützen.<br />
Darüber hinaus sollte der Versuch unternommen werden, Kooperationen zwischen Eigentümern und z.B.<br />
Handwerksbetrieben, Architekten oder der Wohnungswirtschaft zu initiieren. Diese könnten sich auf die<br />
Beratung, aber auch auf konkretes Handeln beziehen, etwa durch die Organisation eines gemeinsamen<br />
Einkaufs und der daraus zu erzielenden Kosteneinsparungen.<br />
Erfolgsfaktor Nutzen<br />
Es ist dringend zu empfehlen, schon vor dem Start der Kommunikation zur Mobilisierung den relevanten<br />
Nutzen eines Dialoges und einer möglichen Investition für den Eigentümer zu erarbeiten. Da die Bereitschaft<br />
zur Investition (wenn diese nicht ohnehin vorhanden ist) zunächst einen Dialog voraussetzt, sind<br />
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Im Rahmen des Stadtentwicklungsprozesses „Unser Witten 2020“ wurde ein Expertenkreis zur Erarbeitung des Masterplans Wohnen<br />
gegründet. Hier wurden bereits diverse Projektideen für Seniorenwohnen und alternative Wohnprojekte (u.a. Behinderte), entwickelt. Es<br />
besteht Interesse zukünftig auch Projekte im Bestand zu unterstützen. Dieses Gremium soll als gesamtstädtische Austauschplattform<br />
aller am Wohnungs- und Immobilienmarkt beteiligten Akteure weiter Bestand haben.