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AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))

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1. Kommunikation aus Sicht der Adressaten<br />

Die notwendige Überzeugungsarbeit gelingt nur, wenn die transportierten Argumente für den<br />

Eigentümer nachvollziehbar sind und seinen Nutzenerwartungen entsprechen. Daher gilt es,<br />

insbesondere den wirtschaftlichen Nutzen heraus zu stellen. Der private Eigentümer wird damit<br />

als Investor betrachtet. Somit basiert das Vorgehen entscheidend auf einem Perspektivenwechsel.<br />

Der Prozess wird aus Sicht der notwendig einzubindenden Akteure gestaltet. Das vielfach schwer<br />

zu vermittelnde Ziel der Stadterneuerung bleibt dabei natürlich im Blickfeld, wird aber aus einem<br />

anderen Blickwinkel kommuniziert. Betont werden Inhalte, die die anzusprechenden privaten<br />

Eigentümer für ein Engagement überzeugen.<br />

2. Strategischer Gesamtprozess<br />

Die Mobilisierung ist als dauerhafte Aktivität zu organisieren und ist damit Teil der Gesamtstrategie<br />

des Stadterneuerungsprozesses. Wichtige Weichen für einen erfolgreichen Ablauf sollten schon in<br />

der Vorbereitung der Stadterneuerungsmaßnahme gestellt werden. Es sind deshalb schon vorab<br />

Fragen zu klären wie z.B. wer eingebunden werden muss, welches Gesamtziel verfolgt wird, welche<br />

Umsetzungsschritte erfolgen sollten etc.<br />

3. Bildung einer Chancengemeinschaft<br />

Der Stadterneuerungsprozess wird von mehreren Schultern getragen. Neben der Stadtverwaltung, der<br />

Politik, den Vor-Ort-Akteuren, den Einwohnern, den Eigentümern sind häufig auch Institutionen wie<br />

die örtlichen Kreditinstitute, der Mieterverein u.ä. eingebunden oder sollten eingebunden werden. Wie<br />

innerhalb dieses Akteursgeflechts die Rollen und Verantwortungen verteilt sind, welche Arbeitsteilung<br />

oder welche Kooperationen sinnvoll sind, ist am besten schon zu Beginn des Prozesses zu klären. So<br />

können alle ihren Erwartungen und ihren Möglichkeiten entsprechend eingebunden werden.<br />

4. Konsequente Kommunikation einer tragfähigen Gesamtzielsetzung<br />

Alle am Stadterneuerungsprozess Beteiligten müssen auf ein gemeinsames Ziel eingeschworen<br />

werden. Dieses von allen weitgehend mitgetragene zukünftige Bild des Standortes, eventuell i.S. einer<br />

gemeinsamen Vision des Standortes, kann eine verlässliche Perspektive für Investitionen darstellen.<br />

Eine solche gemeinsame Zielsetzung sollte während des gesamten Prozesses grundsätzlich und<br />

möglichst permanent kommuniziert werden.<br />

5. Dauerhafte, verlässliche Begleitung<br />

Wichtig für eine erfolgreiche Einbindung der privaten Eigentümer ist, Vertrauen aufzubauen,<br />

Verlässlichkeit zu dokumentieren und Kompetenz zu beweisen. Die Mobilisierung und damit der<br />

Gesamtprozess sind somit, wie in den meisten Stadterneuerungsgebieten der Förderkulisse „Soziale<br />

Stadt“ und „Stadtumbau West“ schon gang und gäbe, durch einen Vor-Ort-Ansprechpartner zu<br />

gewährleisten.<br />

6. Konkrete Beteiligung an der Umsetzung<br />

Ziel der Mobilisierung ist die Veranlassung der privaten Eigentümer zum Handeln. Die Eigentümer<br />

sollen in ihren Bestand investieren, damit Geld in die Hand nehmen und sich entsprechend der<br />

gemeinsamen Zielsetzung für ihre Immobilie und im Endeffekt für den Standort engagieren. Um<br />

Menschen zu einer Beteiligung an der Umsetzung zu motivieren sind andere Kommunikationsmechan<br />

ismen gefragt als zur Diskussion von Lösungsansätzen für öffentliche Planungen.<br />

7. Alle Betroffenen im Blick, die Eigentümer im speziellen Fokus<br />

Die Ergebnisse des Stadterneuerungsprozesses sollen allen Einwohnern, Gewerbetreibenden und<br />

örtliche Aktiven zu Gute kommen. Über eine gelungene und breite Einbindung aller Akteure wird<br />

das Motiv des Erneuerungsprozesses zusätzlich besser weitertransportiert. Eine Mobilisierung von<br />

privaten Eigentümern darf also nicht nur diese Zielgruppe im Fokus haben. Informationen, die über<br />

den Stadterneuerungsprozess veröffentlicht werden, werden zudem zwangsläufig auch von anderen<br />

in den Gebieten aufgenommen.

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