AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))
AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))
AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
63<br />
6.3.2. Handlungsempfehlungen<br />
Im Rahmen der Vorbereitung und Implementierung des Stadtumbauprozesses wurden verschiedene,<br />
aufeinander aufbauende Schritte zur Einbindung und Mobilisierung privater Einzeleigentümer unternommen.<br />
Die in Wanne-Mitte durchgeführten Elemente der Mobilisierungskampagne lassen sich im Wesentlichen<br />
der Vorbereitungs- und Startphase (vgl. Kap 4) zuordnen. Für den weiteren Prozess ist zu klären,<br />
wie weitergehende Schritte zur Intensivierung der Mobilisierung aussehen müssen und ob bereits alle<br />
Erfolgsfaktoren ausreichend stark ausgeprägt sind.<br />
Das bisherige Vorgehen im Stadtumbaugebiet Wanne-Mitte<br />
In der Vorbereitungsphase wurde z.B. ein städtebauliches Entwicklungskonzept diskursiv erarbeitet.<br />
Die Inhalte des Konzeptes wurden durch eine Eigentümerbefragung, die eine hohe Rücklaufquote<br />
aufwies, fundiert. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Eigentümerversammlung zur<br />
Diskussion gestellt.<br />
In der Startphase wurde vor der Eröffnung des Stadtumbaubüros ein stellvertretend für den<br />
Gesamtprozess stehendes Logo/ Wortmarke (jetzt Wanne!) entwickelt. Mit dem Start wurde über<br />
den Stadtumbauprozess breit informiert. Ein Flyer, der über die Inhalte des Programms informiert,<br />
wurde an alle Eigentümer im Programmgebiet verschickt. Die Lokalpresse war von Anfang an<br />
in den Prozess eingebunden. Die Vor-Ort-Präsenz des Stadtumbaumanagements ermöglicht<br />
die direkte Ansprache der Eigentümer und Akteure. In verschiedenen thematischen Foren<br />
(„Wohnen“ und „Wanne Zentrum“) wurden mit den Eigentümern und Akteuren Zielrichtungen<br />
und Maßnahmen diskutiert. Mit dem für das Stadtumbaugebiet ins Leben gerufenen Hofund<br />
Hausflächenprogramm, das der Aufwertung des Gebäudebestandes dient, konnte eine<br />
intensive Kontaktaufnahme mit den örtlichen Gebäudeeigentümern erreicht werden. In diesem<br />
Zusammenhang wird auch eine kostenlose architektonische Erstberatung angeboten, die die<br />
Eigentümer auch bei grundsätzlichen Fragestellungen der Instandsetzung und Modernisierung<br />
unterstützt.<br />
Erfolgsfaktor Image<br />
Die Investitionsbereitschaft der Eigentümer in Wanne-Mitte ist durch das schlechte Image sehr eingeschränkt.<br />
Das zeigte sich in der Diskussion im Rahmen des Workshops zum Projekt Eigentümermobilisierung.<br />
Das Image bzw. die propagierte Entwicklungsperspektive (Vision) des Standortes wird als wichtige<br />
Grundlage und Motivation für Investitionen gesehen. Belastbare Zielaussagen würden vielen Eigentümern<br />
eine größere Investitionssicherheit geben.<br />
Neben den Standortbegabungen wie die zentrale, verkehrsgünstige Lage, Fußläufigkeit, Infrastrukturausstattung<br />
etc. sollten deshalb auch die erarbeiteten Entwicklungsperspektiven für Wanne Mitte positiv<br />
und offensiv öffentlich vermarktet werden. Es sind viele Maßnahmen geplant, die dem Standort entscheidend<br />
ein neues Gesicht geben werden: Die Planung am Glückaufplatz, die Planung am Buschmannshof,<br />
die Neugestaltung des Postparks. Wichtig ist dabei auch, nicht nur Maßnahmen zu verkünden, die in<br />
Kürze realisiert werden sollen, sondern auch längerfristige Perspektiven aufzuzeigen. Hiermit könnte eine<br />
gemeinsame Soll-Einstellung entwickelt werden (vgl. Kap 2). Unterstützend kann hierbei die Bewerbung<br />
für die Aktion „Ab in die Mitte“ wirken. Erstmals wurde kommunalpolitisch beschlossen, dass sich für das<br />
nächste Jahr nicht das Zentrum von Herne, sondern der Standort Wanne-Mitte für die Aktion bewirbt.<br />
Insgesamt gilt es zu prüfen, ob für die geplante Intensivierung des Mobilisierungsprozesses Imagebarrieren<br />
existieren und wie weit es bereits gelungen ist, ein stabiles Image auszuprägen. Dies meint einerseits<br />
dass Image nach innen und die bereits nach innen kommunizierten Signale und Inhalte im Zuge des<br />
Mobilisierungsprozesses („jetzt Wanne!“), andererseits aber auch die Wahrnehmung des Wohnstandor-