AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))
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5.4. Maßnahmen in Stabilisierungsphasen<br />
In der Stabilisierungsphase geht es darum, die eingeleiteten Maßnahmen langfristig zu etablieren und die<br />
Investitions- und Einsatzbereitschaft der Eigentümer im Stadtteil auch über die Zeitspanne der Mobilisierungskampagne<br />
hinaus nachhaltig zu sichern. Die Inhalte wandeln sich also. Die Kommunikationsmaßnahmen<br />
hingegen wandeln sich nicht weiter, müssen nur zielgerecht eingesetzt werden.<br />
• Langfristige Veränderungskultur sowie eine stetige Veränderungsbereitschaft schaffen. Die Bedingungen<br />
innerhalb der Stadterneuerungsgebiete ändern sich im Laufe der mehrjährigen Erneuerungsprozesse.<br />
Themen wechseln (aktuell ist aufgrund des demnächst verpflichtenden Energiepasses für<br />
Gebäude das Thema Wärmedämmung sehr wichtig), aber auch die Zusammensetzung der Zielgruppe<br />
wandelt sich durch Verkäufe. Darauf muss der Prozess dauerhaft reagieren.<br />
• Wachsende Glaubwürdigkeit nutzen, um regelmäßig und vorausschauend Mobilisierungsthemen zu<br />
analysieren und Wandlungsbedarf zu definieren. Der Dialog muss also konsequent weiter geführt<br />
werden. Ein „Customer-Relationsship-System“ (vgl. Vorbereitungsphase) kann im Laufe des Gesamtprozesses<br />
eine wichtige Grundlage zur Aufrechterhaltung des Dialogs darstellen. Mit Hilfe der konsequenten<br />
Kundenpflege können passgenaue Beratungs- und Informationsangebote für die Eigentümer<br />
bereitgestellt werden.<br />
• Folgeprojekte durchführen. Insbesondere für bislang noch nicht angegangene „Problem-Fälle“ können<br />
evtl. auf Basis des bei den Eigentümern erarbeiteten Vertrauens Lösungen gefunden werden. Damit<br />
wird dem Problem die Chance genommen, langfristig Schaden anzurichten. Die Einbeziehung der so<br />
genannten „Ablehnenden“ kann aber nur in der Stabilisierungsphase erfolgen, wenn hierdurch nicht<br />
der Gesamtprozess von Anfang an behindert wird.<br />
• Erfolge konsolidieren und Veränderungen institutionalisieren. Die permanente Öffentlichkeitsarbeit<br />
muss zwingen weiter geführt werden. Erzielte Erfolge, das Herausstellen von „Best Practice“-Beispielen<br />
ist eine Daueraufgabe im Rahmen der Mobilisierung.<br />
• Permanentes Controlling der Mobilisierungsprozesse. Die Definition neuer Zielsetzungen und die<br />
Überprüfung der selbst gesteckten Ziele helfen nicht nur, die Qualität des Prozesses aufrecht zu erhalten.<br />
Hierüber kann darüber hinaus die Wirksamkeit des Prozesses transparent dokumentiert werden.<br />
Zudem lassen sich notwendige Anpassungen der Vorgehensweise leichter erkennen.<br />
• Evaluation: Bewertung des Prozesses, Einsatz von Feedbackbögen, regelmäßige Befragungen. Im<br />
Sinne der Qualitätssicherung und im Sinne einer Anpassung der Prozessinhalte an die Bedarfe der<br />
Zielgruppen ist eine permanente Evaluation der eigenen Tätigkeit von Vorteil. Diese Evaluationsanforderungen<br />
können in den Prozess integriert werden. So ist z.B. eine lückenlose Dokumentation der<br />
Beratungstätigkeit und der Beratungsinhalte vorteilhaft, um Beratungsbedarfe zu erkennen.