AGS 15: Beitrag Stadtbüro (Expertise für MBV NRW (2007))
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struktur sowie Mobilisierungsstrategien für unterschiedliche Zielgruppen umfassen. Es sollten Impulsprojekte<br />
entwickelt werden, an denen die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren eingeübt<br />
werden kann (vgl. Kap 6).<br />
Standortimage analysieren und Imagekampagne planen: Für den Prozess der Mobilisierung ist es zentral,<br />
zu Beginn des Prozesses eine Einschätzung des bestehenden Images des Stadtquartiers vorzunehmen<br />
und dieses in Relation zur tatsächlichen Situation zu beschreiben. Je nach Ausprägung des Images kann<br />
es notwendig werden, eine frühe Intervention zu planen. Wenn also z.B. das Image des Stadtteils extrem<br />
negativ eingeschätzt wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass eben dieses negative Image privaten Investitionen<br />
konträr entgegensteht (vgl. Kap 6). So könnten z.B. wichtige Meinungsmultiplikatoren (Bankenvertreter,<br />
Immobilienwirtschaft) eher von privaten Investitionen abraten. In einer solchen Situation ist die<br />
Gefahr hoch, dass ein gestarteter Mobilisierungsprozess ohne Berücksichtigung dieses Umstandes weitgehend<br />
ins Leere läuft und dass zur Vorbereitung privater Investitionen zunächst eine Intervention, d.h.<br />
Schritte zur Verbesserung des Images, notwendig wird.<br />
Sollte eine Intervention in Richtung Image notwendig erscheinen, kann sie (je nach Ergebnis der Analyse),<br />
vor dem eigentlichen Mobilisierungsprozess geschaltet werden, um diesen entsprechend vorzubereiten<br />
oder parallel (aber möglichst früh) den Prozess zu begleiten. Eine Imagekampagne unterscheidet sich vom<br />
eigentlichen Mobilisierungsprozess, da sie z.B. andere Zielgruppen mit anderen Medien erreicht. Aus diesem<br />
Grund sollte die Imagekampagne parallel zum eigentlichen Mobilisierungsprozess und damit ganz<br />
eigenständig geplant und durchgeführt werden. Es können zwar „ähnliche“ nicht aber zwingend „identische“<br />
Symbole und Slogans verwendet werden.<br />
Vision entwickeln: Eine Vision ist ein lebendiges, positives Bild von einer erstrebenswerten Zukunft. Sie<br />
basiert auf den natürlichen Begabungen des jeweiligen Standortes und muss zwingend realistisch umsetzbare<br />
Zielsetzungen beinhalten. Sie ist deshalb authentisch und bietet den Beteiligten die Chance zur<br />
Identifikation (was unrealistische Visionen nicht vermögen). Zu Beginn des Prozesses muss analysiert<br />
werden, ob es bereits eine klar kommunizierte Vision gibt. Wenn nicht, sollten eine Vision (Leitbild) und<br />
messbare Strategien entwickelt, intern kommuniziert, bzw. entsprechend entschieden und für die spätere<br />
Kommunikation formuliert werden.<br />
Zielkatalog definieren und Controllingsystem aufbauen: Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess kann<br />
nur greifen, wenn die zu erbringende Leistung klar definiert und quantifizierbar ist. Messungen und die<br />
Überprüfung von Meilensteinen dienen zur Überprüfung der Zielerreichung und unterstreichen zudem<br />
die Ernsthaftigkeit eines Unterfangens. Daher sollte zu Beginn des Prozesses ein Zielkatalog definiert<br />
und Ziele operationalisiert (messbar machen) und Meilensteine definiert werden. Hierbei sollte geklärt<br />
werden: Was will ich erreichen (Ziele und Teilziele) Wie wichtig ist die Erreichung der Ziele (Prioritäten)<br />
Klären, ob es auch anders geht. Sind die Ziele messbar Sind die Ziele realistisch Sind die Ziele positiv<br />
formuliert Mögliche Ziele sind z.B. „in einem Zeitraum von sechs Monaten sollen 40% aller Eigentümer<br />
den Prozess kennen / sollen 10% aller Eigentümer in den Dialog eingestiegen sein (Informationsveranstaltungen<br />
besucht haben …) / sollen x Maßnahmen durchgeführt worden sein“…<br />
Prozessplanung: Wichtig zu Beginn des Prozesses ist auch die Intensität des Prozesses zu planen. Das<br />
heißt Zeitrahmen und Startzeit festlegen, Phasen im Zeitverlauf planen und das Budget planen und bereitstellen.<br />
Die Rollen und Verantwortlichkeiten der Prozessbeteiligten sollten frühzeitig festgelegt werden<br />
(später ausdehnen auf die Chancengemeinschaft).<br />
Aufbau der Chancengemeinschaft: Der Begriff Chancengemeinschaft umschreibt die hilfreiche Vernetzung<br />
der vor Ort wichtigen, kompetenten und einflussreichen Personengruppen und Institutionen. Die<br />
„Mitglieder“ müssen neben Kompetenz und Einfluss möglichst auch Überzeugungskraft besitzen und<br />
sollten frühzeitig ausgewählt und eingebunden werden. Die frühe Beteiligung von wesentlichen Multiplikatoren<br />
wirkt positiv auf die Arbeit der Chancengemeinschaft. Die integrierten Experten (etwa Immobilienwirtschaft,<br />
Banken, Architekten, …) können auch positiv zur Strategieentwicklung herangezogen<br />
werden. Zu beantworten sind folgende Fragen (vgl. Kap 6): Welche Multiplikatoren können sinnvoll sein<br />
Welche Voraussetzungen müssen vorhanden sein Welche Kompetenzen sind hilfreich