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6 Wissenschaftlich-technische Begleitung der Pilotanlagen<br />
Verschweißen der Edelstahldichthaut die Qualität der Schweißnähte erheblich verschlechtert.<br />
Die Edelstahlbleche sind mit Hilfe von Bolzen an der unteren Seite der Bleche an der Wand<br />
befestigt. Das an der Wand darunter angeordnete Blech überlappt die Bolzenreihe, so daß die<br />
Bolzen selbst nicht mit dem Blech verschweißt werden müssen, um die Dichtigkeit des<br />
Behälters zu gewährleisten. Außerdem bleiben die Bolzen infolge der Temperaturänderung<br />
lastfrei, da sich die Dehnungen im Rahmen des Lochspiels der Bolzenlöcher zwängungsfrei<br />
abbauen können. Die Schweißnähte wurden abschnittsweise nach ihrer Fertigstellung mit dem<br />
Farbeindring-Verfahren oder dem Vakuum-Verfahren zweifach geprüft. Die Dichtigkeit der<br />
Edelstahlauskleidung ist unabhängig von der Prüfung durch die Auskleidungsfirma durch<br />
kontrolliertes Befüllen des Speichers mit Wasser überprüft worden. Die Prüfung und der anschließende<br />
Betrieb ergaben, daß die Auskleidung auf Anhieb wasserdicht war.<br />
Inbetriebnahme<br />
Die Be- und Entladeleitungen wurden in Friedrichshafen an der Speicherdecke herausgeführt,<br />
um eine Entleerung des Speichers bei einer eventuellen Undichtigkeit an der Durchführung zu<br />
vermeiden. Durch diese Rohrleitungsführung ergaben sich zahlreiche Verbindungsstellen<br />
oberhalb des Wasserspiegels, was während der Inbetriebnahmephase zu Problemen durch<br />
eindringende Luft führte. Nach längerem Stillstand mußten die Leitungen entlüftet werden, da<br />
die Speicherpumpe nicht selbstansaugend ist. Durch zusätzliche Dichtungen an den Rohrverbindungen<br />
konnte dieses Problem jedoch gelöst werden. Die Betriebserfahrung von Hamburg<br />
zeigt, daß auch horizontal durch die Speicherwand verlegte Leitungen praktikabel sind und<br />
diese Lösung zukünftig realisiert werden sollte.<br />
2.1.2 Meßtechnik in Friedrichshafen und Hamburg<br />
Der Aufbau der Meßdatenerfassungssysteme und die Anordnung der Meßstellen in Friedrichshafen<br />
und Hamburg sind weitgehend gleich. Lediglich die Anordnung der Temperaturmeßstellen<br />
in den Langzeit-Wärmespeichern unterscheidet sich.<br />
Anforderungen an das Meßsystem:<br />
- zyklische Erfassung aller Meßstellen (ca. 100) jeweils alle 20 Sekunden,<br />
- Möglichkeit zur einfachen Erweiterung für zusätzliche Meßstellen,<br />
- sicheres Aufbereiten und Speichern der Meßdaten vor Ort,<br />
- anschauliche Darstellung des momentanen Anlagenzustandes vor Ort,<br />
- automatisiertes Übertragen der Daten mittels Modem an die Leitstation in Stuttgart,<br />
- Online-Zugriff auf das Meßprogramm per Modem von der Leitstation.<br />
2.1.2.1 Meßprinzip<br />
Die Sensoren werden mit einem Meßstellenumschalter (Scanner) verbunden (Bild 2.3). Dieser<br />
verbindet die einzelnen Kanäle nacheinander mit einem digitalen Multimeter. Beide Geräte<br />
werden von einem Meßrechner (PC) über GPIB-Bus gesteuert. Die Impulssignale der magnetisch<br />
induktiven Durchflußmesser (MID) werden separat von einer Pulszählerkarte erfaßt, die<br />
ebenfalls mit dem Meßrechner verbunden ist. Das Softwareprogramm LabVIEW /3/ steuert<br />
den Meßablauf und nimmt die Umrechnung des Meßsignals in die entsprechende Meßgröße<br />
vor (z.B. Widerstand in Temperatur). Mit dem Programm werden außerdem eine Aufbereitung<br />
der Meßwerte (10 Minuten Mittelwertbildung), eine Vorauswertung sowie eine Fehler-