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Weitere Projektstudien 37<br />
2.4.1.3 Investitionskosten, Wärmekosten<br />
Erste Ausschreibung<br />
Auf der Basis des bestehenden Bebauungsplanes wurde 1996 eine Ausschreibung durchgeführt,<br />
um einen Betreiber für die Wärmeversorgung zu finden. Das ITW wurde in die Auswertung<br />
der Betreiberangebote eingebunden. Dabei wurden vier in die Endauswahl genommene<br />
Angebote hinsichtlich der dargestellten technischen Lösung und der angegebenen<br />
Kosten beurteilt. Es ergaben sich Investitionskosten zwischen 17,8 und 18,6 Mio DM und<br />
Wärmepreise zwischen 129 und 177 DM/MWh als Mischpreis inklusive Förderung. Ein von<br />
den Ausschreibungsanforderungen abweichendes Konzept, das eine Kombination von geothermischer<br />
und solarthermischer Nutzung darstellt, wurde vom ITW untersucht und durch<br />
Simulationen nachgebildet. Dabei zeigte sich, daß die Aussagen des Bieters hinsichtlich solarem<br />
Deckungsanteil und dem Anteil der gespeicherten solaren Wärme nicht mit den Simulationsergebnissen<br />
übereinstimmten. Das Konzept wurde für Habichtshorst West daher nicht<br />
weiter in Betracht gezogen. Die Randbedingungen für den Wohnungsbau hatten sich im Verlauf<br />
des Ausschreibungsverfahrens deutlich verschlechtert und es waren keine Investoren für<br />
die geplante Mehrgeschoßbebauung zu finden. Damit waren die Grundlagen nicht mehr gegeben<br />
und die Ausschreibung mußte Anfang 1998 aufgehoben werden.<br />
Zweite Ausschreibung<br />
Der Baufortschritt im benachbarten Baugebiet Habichtshorst Ost mit Reihenhausbebauung<br />
war zügig. Es wurde absehbar, daß in naher Zukunft eine Schule und die ersten Baufelder in<br />
Habichtshorst West geplant werden. Um das Konzept der solaren Nahwärmeversorgung mit<br />
einem Aquifer-Wärmespeicher zu realisieren, ist es erforderlich, das gesamte Gebiet<br />
Habichtshorst West anzuschließen. Als Voraussetzung dafür muß ein Betreiber vorhanden<br />
sein. Es wurden daher zwei mögliche Szenarien für die Bebauung des Gebietes Habichtshorst<br />
West entwickelt und auf dieser Basis eine zweite Ausschreibung im September 1998 initiiert.<br />
Das ITW bereitete den Ausschreibungstext vor und beurteilte die eingehenden Angebote<br />
hinsichtlich der dargestellten technischen Lösung und der angegebenen Kosten. Insgesamt<br />
gingen fünf Angebote ein, zwei davon konnten wegen unvollständiger bzw. unrealistischer<br />
Angaben nicht zur Beurteilung herangezogen werden.<br />
Die Angebote der verbleibenden drei Bieter lagen bei Investitionen zwischen 18,2 und<br />
19,2 Mio DM. Kalkulationsbasis der Angebote war eine Förderung in Höhe von etwa 6,5 bis<br />
6,8 Mio DM und ein Baukostenzuschuß von 3,5 Mio DM für die Nahwärme und von<br />
2 Mio DM für die Solaranlage mit Langzeit-Wärmespeicher. Es ergaben sich Wärmepreise<br />
zwischen 130 und 170 DM/MWh als Mischpreis inklusive Förderung. Die angebotenen Wärmekosten<br />
liegen zwischen 0,84 und 1,11 DM/(m² Monat). Insgesamt sind die erzielten Kosten<br />
annehmbar, das Ergebnis der Ausschreibung ist als zufriedenstellend zu bewerten.<br />
In einem Interessenbekundungsverfahren soll nun das Wärmeversorgungskonzept möglichen<br />
Investoren vorgestellt werden. Nach Festsetzung der Bebauung und der Bauzeiträume muß<br />
nochmals mit den ausgewählten Betreibern verhandelt werden.