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64 Weiterentwicklung der Langzeit-Wärmespeicher<br />

Bausektor übliches Wärmedämmverbundsystem eingesetzt. Die Steinlamellenplatten (120 cm<br />

x 20 cm x 20 cm) wurden mittels Baukleber an der Betonwand befestigt (siehe Bild 3.8). Die<br />

Wärmedämmung wurde mit einer Armierung aus Glasfasergewebe und einer wasserabweisenden<br />

Mörtelschicht gegen eindringendes Wasser geschützt. Durch eine Noppenfolie und<br />

eine vorgestellte Drainplatte wird eventuell auftretendes Niederschlagswasser drainiert.<br />

3.1.2.6 Be- und Entladeeinrichtung<br />

Die Heißwasser-Wärmespeicher werden als Verdrängungsspeicher betrieben, d.h. bei Einbringen<br />

von Wasser wird dieselbe Masse gleichzeitig wieder dem Wärmespeicher entzogen.<br />

Um eine gute Temperaturschichtung im Wärmespeicher zu erzielen, wird das heiße Wasser<br />

oben knapp unter dem Wasserspiegel eingebracht, während kaltes Wasser in Bodennähe<br />

entzogen wird. Beim Entladen wird umgekehrt verfahren, d.h. warmes Wasser wird oben<br />

entzogen, während kaltes Rücklaufwasser aus dem Wärmeverteilnetz unten nachfließt. Dies<br />

bedeutet, daß die oberen und unteren Einbauten abwechselnd zum Be- und Entladen genutzt<br />

werden müssen.<br />

In Abhängigkeit vom geplanten Volumenstrom sind die Be- und Entladeeinrichtungen (im<br />

folgenden auch Ladewechseleinrichtungen genannt) auszulegen. Um Turbulenzen und damit<br />

eine Vermischung des Speicherwassers zu verhindern, müssen die Strömungsgeschwindigkeiten<br />

klein gehalten werden (kleiner als 0,1 m/s). Dies begünstigt dünne Temperaturübergangsschichten.<br />

Zusätzlich muß für eine möglichst horizontale Zu- oder Abströmung<br />

gesorgt werden /27/.<br />

Bauformen solcher Ladewechseleinrichtungen enthalten kleine Auslaßöffnungen in Form von<br />

Schlitzen oder Bohrungen. Es sind aus früheren Untersuchungen /28/ bekannt: Schlitzauslässe<br />

(mit und ohne Diffusor), Doppelrohrauslässe und Radialauslässe.<br />

Je nach Betriebsweise des Speichers treten bei der Auslegung der Ladewechseleinrichtungen<br />

unterschiedliche Probleme auf. So ist bei der Kurzzeit-Wärmespeicherung meist ein hoher<br />

Massenstrom auf einer relativ kleinen Speicheroberfläche zu verteilen. Eine vermischungsarme<br />

Zuströmung ist hier viel schwieriger als bei der Langzeit-Wärmespeicherung, bei der die<br />

Verhältnisse genau umgekehrt sind und eher die gleichmäßige Beschickung über die gesamte<br />

Speicheroberfläche zu Problemen führt.<br />

Aufgrund des fertigungstechnischen Aufwandes sind kreisförmige Doppelrohrausführung mit<br />

den vielen notwendigen Bohrungen nicht zu empfehlen. Radialauslässe sind für alle Speicher<br />

geeignet und unter wirtschaftlichen Bedingungen gut herstellbar. Durch einfach zu variierende<br />

Größen wie Durchmesser und Spalthöhe scheinen sie am besten geeignet. Durch mehrere<br />

dieser Auslässe ist auch eine gleichmäßige Zuströmung über die gesamte Speicheroberfläche<br />

gewährleistet.<br />

Die Verrohrung im Wärmespeicher ist auf ein Mindestmaß zu reduzieren. In langen Rohrleitungen<br />

im Speicher, die quer zu allen Temperaturschichten verlegt sind, findet ein Wärmetransport<br />

statt. Dieser führt zum Abbau der Schichtung im Wärmespeicher und zu einer<br />

ungewollten Temperaturänderung des Be- bzw. Entlademassenstroms. Somit wird der Speichernutzungsgrad<br />

reduziert.

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