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Vermessung von solarthermischen Großanlagen mit Kurzzeit-Wärmespeicher 79<br />
Anlagen war kein Telefonanschluß vorhanden und die Meßwerte wurden in 14-tägigem<br />
Abstand entweder abgeholt, oder es wurde die gesamte Messung beendet und der mobile PC<br />
abgebaut.<br />
Sind die Meßdaten firmenspezifisch codiert, können diese nur mit einem vom Reglerhersteller<br />
zu kaufenden Auswerteprogramm, meist die GLT-Software, ausgewertet werden. Bei<br />
freien Meßdatensätzen wurden die Meßdaten durch ein in LabView /3/ geschriebenes<br />
Hilfsprogramm aufbereitet und dann in ein Tabellenkalkulationsprogramm eingelesen und in<br />
Diagrammen dargestellt.<br />
Die gemessenen Datensätze haben im Durchschnitt pro Tag zwei bis vier Fehlmessungen, in<br />
denen die Meßwerte z.B. im Datensatz an anderer Stelle stehen. Für eine saubere Darstellung<br />
von z.B. Temperaturverläufen müssen diese Fehler korrigiert werden, für eine Bewertung der<br />
Anlagenfunktion ist jedoch keine Nacharbeit notwendig.<br />
Die Auswertung der Meßdaten erfolgte anhand der in Diagrammen dargestellten Temperatur-,<br />
Wärmeleistungs- und Solarstrahlungsverläufe. In den Diagrammen sind alle Schaltpunkte<br />
und Sollwerte der Regelung erkenn- und dadurch kontrollierbar. Exakte Daten können gegebenenfalls<br />
aus den den Diagrammen zugrundeliegenden Datenmengen herausgelesen werden.<br />
Die Auswertung wurde generell in drei Schritten vorgenommen:<br />
1. Inbetriebnahme:<br />
In allen gemessenen Anlagen wurden zuerst Fehler in der Anlagenregelung, wie z.B. vertauschte<br />
Sollwerte o.ä., durch die Meßdaten belegt und daraufhin eine Korrektur in der Anlage<br />
erwirkt. Es zeigte sich, daß durch die Darstellungsmöglichkeit der Fehler anhand der Meßwerte<br />
der Anlagenbetreiber den entsprechenden Auftragnehmer in Gewährleistung nehmen<br />
und die Korrektur des Fehlers kostenlos durchführen lassen konnte.<br />
2. Optimierung:<br />
Nachdem im ersten Schritt die Übereinstimmung der Anlageninstallation und -regelung mit<br />
der Planung überprüft und herbeigeführt wurde, konnte im nächsten Schritt die Anlage<br />
optimiert werden. Optimierungskriterium war hierbei die Erzielung eines größtmöglichen<br />
Solaranlagenertrages.<br />
Von großem Vorteil war für beide Auswerteschritte, daß durch das kombinierte Regel- und<br />
Meßverfahren nicht nur Temperaturen und Durchflüsse des Solarkreises, sondern der<br />
kompletten solar unterstützten Nahwärmeanlage gemessen werden konnten. So konnte nicht<br />
nur die konventionelle Wärmeerzeugung überprüft und optimiert werden, sondern es war<br />
ebenso nachweisbar, daß gewisse Fehlfunktionen der Anlage nicht der Solaranlage, wie vom<br />
Betreiber vermutet, sondern der konventionellen Wärmeversorgung zuzuschreiben waren.<br />
Zusätzlich konnten auch die Stellgrößen gemessen werden. Dies ermöglichte Optimierungen<br />
von Stellklappen etc., da die Auswirkung einer Veränderung von deren Ansteuerung (z.B. die<br />
Änderung der Dämpfung eines PDI-Gliedes) dargestellt und überprüft werden konnte.