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38 Wissenschaftlich-technische Begleitung der Pilotanlagen<br />

2.4.2 Potsdam, Lenné-Park<br />

In einer Vorstudie /7/ wurde für das Entwicklungsgebiet "Lenné-Park" auf dem Bornstedter<br />

Feld in Potsdam eine solar unterstützte Nahwärmeversorgung mit Langzeit-Wärmespeicher<br />

(Aquifer) vorgeschlagen. Dieser Abschnitt beschreibt die Projektvorbereitung zur Errichtung<br />

der Wärmeversorgung. Dabei werden sowohl das Gesamtkonzept für die Wärmeversorgung<br />

der Gebäude beschrieben, als auch Investitionskosten der einzelnen, grob dimensionierten<br />

Komponenten (Langzeit-Wärmespeicher, Wärmeverteilnetz, Wärmeübergabestationen, Kollektorfelder<br />

und Solarnetz) angegeben. Als Wärmespeicher wurde erstmals der Einsatz eines<br />

Aquifer-Wärmespeichers geplant. Es sollten die im Baugebiet vorliegenden wassergesättigten<br />

Sandschichten (10 bis 100 m unter Geländeoberkante) als Speichermedium dienen. Die<br />

potentiellen Betreiber der solaren Nahwärme stellten am 6.9.1996 einen Antrag auf Förderung<br />

der Anlage (15 000 m² Kollektorfläche und 85 000 m³ Aquifer-Wärmespeicher entspr.<br />

35 000 m³ Wasseräquivalent) an das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft,<br />

Forschung und Technologie (BMBF), der jedoch abgelehnt wurde, da das Fördervolumen<br />

(rund 9 Mio DM) die im Rahmen des Förderprogramms "Solarthermie 2000" vorgesehenen<br />

Mittel bei weitem überstieg. Nach Ablehnung dieses Antrages durch das BMBF wurde für<br />

eine reduzierte Anlagengröße (6 100 m² Kollektorfläche und 30 000 m³ Aquifer-Wärmespeicher)<br />

ebenfalls eine Grobdimensionierung der Komponenten der Wärmeversorgung<br />

durchgeführt. Die Investitions- und Wärmekosten wurden angegeben. Mit ersten groben<br />

Simulationsrechnungen wurde der Anlagenbetrieb nachgebildet und es wurden Wärmebilanzen<br />

erstellt. Leider konnte für diese reduzierte Variante kein Finanzierungsvorschlag erarbeitet<br />

werden, der Zustimmung bei einem Betreiber gefunden hätte. Die solar unterstützte<br />

Nahwärmeversorgung im Gebiet Lenné-Park in Potsdam wurde nicht realisiert, obwohl unserer<br />

Meinung nach günstige Verhältnisse vorlagen.<br />

2.4.2.1 Versorgungsgebiet, Wärmebedarf<br />

Das Entwicklungsgebiet Lenné-Park auf dem Bornstedter Feld in Potsdam umfaßt 660<br />

Wohneinheiten mit ca. 46 100 m² Wohnfläche in 36 Mehrgeschoßgebäuden und rund<br />

58 200 m² Büro- und Gewerbeflächen in neu geplanten Bauten und bestehenden Kasernengebäuden,<br />

die im Rahmen des Projektes saniert werden. Die gesamte zu beheizende Fläche<br />

beträgt ca. 104 300 m². In den Gebäuden der ehemaligen Kaserne sollen eine Schule, eine<br />

Sporthalle und weitere Büroeinheiten entstehen. Alle Neubauten, einige Kasernengebäude,<br />

sowie die Schule und Sporthalle sollen einen Wärmeschutz erhalten, der die geltende Wärmeschutzverordnung<br />

1995 (WSVO95 /2/) um ca. 25% unterschreitet. Die restlichen Kasernengebäude<br />

sollen nach geltender WSVO95 wärmegedämmt werden. Die Grundlagenermittlung<br />

wurde vom Steinbeis Transferzentrum STZ-RES im Rahmen der Vorplanung detailliert<br />

durchgeführt /8/. Der Bebauungsplan der Neubausiedlung, die Lage der Heizzentrale und des<br />

Langzeit-Wärmespeichers sind in Bild 2.31 dargestellt. Darin sind die Baufelder (D1.2 ... B3)<br />

und die betreffenden Bauträger (RIAG ... ETBF) sowie die Bezeichnung der Häuser angegeben<br />

(1, 2, 3, ...).<br />

Es ergibt sich ein Wärmebedarf von 7 343 MWh/a für die Raumheizung und von<br />

1 862 MWh/a für die Warmwasserbereitung. Daraus ergibt sich der Gesamtwärmebedarf (ab<br />

Hausübergabestationen) der Neubausiedlung für Raumheizung und Warmwasserbereitung zu<br />

9 205 MWh/a. Die Wärmeverluste des Wärmeverteilnetzes wurden zu ca. 649 MWh/a abgeschätzt.<br />

Dies entspricht ca. 7% des Gesamtwärmebedarfs ab Heizzentrale von 9 854 MWh/a.<br />

In der Heizzentrale wird eine Gesamtheizleistung von rund 4,3 MW benötigt. In Tabelle 2.14<br />

sind die ermittelten Werte zusammengestellt.

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