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40 Wissenschaftlich-technische Begleitung der Pilotanlagen<br />
2.4.2.2 Anlagenkonzept<br />
Alle Gebäude werden an eine zentrale Wärmeversorgung, die aus Heizzentrale, Wärmeverteilnetz<br />
und Wärmeübergabestationen besteht, angeschlossen. Das Schema der geplanten<br />
solar unterstützten Nahwärmeversorgung ist identisch mit Bild 2.30. Auf den Dächern der<br />
Gebäude werden Sonnenkollektoren (etwa 15 000 m², 205° SW, 15° Neigung) in großen,<br />
zusammenhängenden Kollektorfeldern installiert. Die von den Kollektoren gesammelte<br />
Wärme wird über eine Rohrleitung zur Heizzentrale transportiert und dort in den Kurzzeit-<br />
(100 m³) bzw. Langzeit-Wärmespeicher (Aquifer, rund 35 000 m³ Wasseräquivalent) eingespeist.<br />
Die im Sommer bei hoher Einstrahlung<br />
gesammelte Wärme wird im<br />
Langzeit-Wärmespeicher bis zum<br />
Beginn der Heizperiode gespeichert<br />
und im Herbst und Winter zur Wärmeversorgung<br />
der Gebäude verwendet.<br />
Die darüber hinaus benötigte<br />
Wärme muß durch die Nachheizung<br />
bereitgestellt werden.<br />
Bild 2.32: Schema einer Wärmespeicherbohrung mit<br />
Brunnenausbau (100 m³/h Förderleistung)<br />
Im Rahmen dieses Pilotvorhabens<br />
sollte erstmals ein Aquifer-Wärmespeicher<br />
gebaut werden. Wärmespeicher<br />
in Aquiferen (grundwasserführende<br />
Gesteinsschichten) arbeiten<br />
als offene Systeme, d.h. Grundwasser<br />
wird aus einem oder mehreren Brunnen<br />
gefördert, nimmt die solar erzeugte<br />
Wärme auf und wird dann über<br />
einen zweiten Brunnen oder eine<br />
Brunnenanordnung in denselben<br />
Grundwasserleiter zurückgefördert<br />
(siehe Bild 2.30). Dabei nimmt der<br />
durchströmte, bohrungsnahe Bereich<br />
die Wärme in seiner Gesteinsmatrix<br />
auf. Durch Umkehrung der<br />
Strömungsrichtung kann diese Wärme<br />
zu einem späteren Zeitpunkt wieder<br />
genutzt werden. In Bild 2.32 ist eine Wärmespeicherbohrung mit Brunnenausbau dargestellt.<br />
Die Bohrungstiefe richtet sich nach der Lage des Grundwasserleiters. Für die Planung und<br />
Genehmigung eines effizienten Wärmespeichers ist die Kenntnis der zu nutzenden<br />
Speicherschicht und der angrenzenden Schichten unabdingbar. Es müssen negative<br />
Auswirkungen auf das Erdreich und insbesondere auf die Wasserqualität ausgeschlossen<br />
werden.<br />
Durch Untersuchungen im Vorfeld /9/ wurden die geologischen Verhältnisse in der Nähe des<br />
zunächst geplanten Speicherstandortes bis in ca. 50 m Tiefe ermittelt. Die Firma DMT /10/<br />
untersuchte dann die Region um den neuen Speicherstandort im Osten des Baugebietes<br />
detaillierter, beschränkte sich jedoch auch auf den oberflächennahen Bereich. Dieser oberflächennahe<br />
Bereich stellte sich dann als ungeeignet für eine Wärmespeicherung heraus. Um<br />
tiefere Horizonte zu untersuchen, wurde ein Auftrag an die Firma Geothermie Neubrandenburg<br />
GmbH (GTN) erteilt /11/. Ergebnis dieser geologischen Untersuchungen ist das in Bild