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Aquifer-Wärmespeicher 71<br />

Da die Speichertiefe mit 30 m konstant bleibt, ändert sich die Speicheroberfläche proportional<br />

zum Volumen. Es lassen sich durch die Wahl eines Sondenabstands von 2 m also Kosteneinsparungen<br />

bei den Erdarbeiten und der Wärmedämmung, sowie in geringerem Maße bei<br />

der horizontalen Verrohrung erzielen. Weiterhin wird weniger Grundfläche benötigt. Aus<br />

diesen Gründen wurde in Neckarsulm, verglichen mit den Vorstudien, der Sondenabstand von<br />

2,25 auf 2 m reduziert.<br />

280<br />

270<br />

260<br />

Volumen [m³]<br />

15124 19754 25000 30864 37346 44447<br />

Tiefe 30 m, 164 Sonden<br />

Sonde PB, 1U, 25x2.3 mm<br />

Bohrlochdurchm. 115 mm<br />

70<br />

65<br />

60<br />

Solarertrag [kWh/m²a]<br />

250<br />

240<br />

230<br />

220<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

Speichernutzungsgrad [%]<br />

210<br />

35<br />

200<br />

1.75 2 2.25 2.5 2.75 3<br />

Sondenabstand [m]<br />

30<br />

Bild 3.13:<br />

Variation von Sondenabstand und Speichervolumen bei konstanter Sondenanzahl<br />

3.3 Aquifer-Wärmespeicher<br />

Bei einem Aquifer-Wärmespeicher werden natürlich vorkommende, abgeschlossene Grundwasserschichten<br />

(Grundwasserleiter) zur Wärmespeicherung genutzt. Die Wärme wird über<br />

eine Wassermenge durch Bohrbrunnen in den natürlichen Untergrund eingebracht bzw. bei<br />

Umkehrung der Durchströmungsrichtung wieder entnommen (siehe Bild 2.30). Oberflächennahe<br />

Aquifere sind häufig der Trinkwassernutzung vorbehalten und gesetzlich geschützt;<br />

daher liegen typische Tiefen geeigneter Schichten eher unter 100 m unter Geländeoberkante.<br />

Da eine Wärmedämmung des Speichergebiets nicht möglich ist, ist ein Aquifer-Wärmespeicher<br />

auf hohem Temperaturniveau nur bei sehr großen Speichervolumina sinnvoll<br />

(minimal 100 000 m³ erschlossenes Volumen). Weiterhin gilt auch hier, daß die Wärmeverluste<br />

in den ersten Betriebsjahren deutlich höher ausfallen als im späteren quasistationären<br />

Betrieb. Von allen Speichertypen stellt der Aquifer-Wärmespeicher hinsichtlich der notwendigen<br />

geologischen Voraussetzungen die höchsten Ansprüche. Dazu gehört neben den<br />

abgrenzenden Bodenschichten eine hinreichende Durchlässigkeit im Inneren des Speichergebiets.<br />

Darüber hinaus ist eine geeignete chemische Wasserqualität erforderlich, damit keine<br />

negativen Veränderungen aufgrund des Temperaturwechsels auftreten (mineralische Ausfällungen,<br />

Korrosion an Anlagenteilen). Die beteiligten Fachgebiete sind die Geologie, die<br />

Hydrologie und die Chemie. Der Bau der Brunnen und die technische Ausrüstung ist dann<br />

Ingenieursaufgabe.

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