download - Technische Universität Braunschweig
download - Technische Universität Braunschweig
download - Technische Universität Braunschweig
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2 Wissenschaftlich-technische Begleitung der Pilotanlagen<br />
2 Wissenschaftlich-technische Begleitung der Pilotanlagen<br />
Im Oktober 1996 gingen in Friedrichshafen-Wiggenhausen und Hamburg-Bramfeld die ersten<br />
beiden Pilotanlagen zur solaren Nahwärmeversorgung mit saisonaler Wärmespeicherung in<br />
Deutschland in Betrieb. Beide Projekte wurden vom ITW initiiert und über die gesamte bisherige<br />
Laufzeit wissenschaftlich begleitet. In beiden Projekten kamen Heißwasser-Wärmespeicher<br />
als Saisonalspeicher zum Einsatz. Im Oktober 1997 wurde in Neckarsulm-Amorbach die<br />
erste Ausbaustufe der dritten Anlage, diesmal mit einem Erdsonden-Wärmespeicher, in<br />
Betrieb genommen. Die Anlagenbeschreibungen sowie die Ergebnisse der ersten Betriebsjahre<br />
für die genannten Anlagen sind in diesem Kapitel zusammengestellt.<br />
In allen drei Anlagen funktionieren die Solaranlagen ohne große Probleme. Die solaren<br />
Erträge wurden in den ersten Betriebsjahren noch durch die notwendigen Anfangsinvestitionen<br />
in die Langzeit-Wärmespeicher (Aufwärmen der Wärmespeicher und des umliegenden<br />
Erdreiches) und unzureichende Betriebsweisen der Heiznetze gemindert. Nach einer Optimierung<br />
des Anlagenbetriebes werden die vorausgesagten Ergebnisse für die ersten Pilotanlagen<br />
zur solar unterstützten Nahwärmeversorgung mit Langzeit-Wärmespeicher in den nächsten<br />
Betriebsjahren erreicht werden.<br />
Zur Vorbereitung weiterer Projekte wurden verschiedene Studien für mögliche Standorte und<br />
Wärmeversorgungskonzepte durchgeführt. Hierbei wurde insbesondere auf die Integration<br />
neuer Speicherkonzepte geachtet (weiterentwickelte Erdbecken, Aquifere etc.). Diese Studien<br />
und der jeweilige Projektstand werden im zweiten Teil des Kapitels vorgestellt.<br />
2.1 Friedrichshafen-Wiggenhausen<br />
Im Neubaugebiet Wiggenhausen Süd der Stadt Friedrichshafen entstand in den Jahren 1995<br />
und 1996 eine der beiden ersten Pilotanlagen im Rahmen des BMFT-Vorhabens “Solar unterstützte<br />
Nahwärmeversorgung mit Langzeit-Wärmespeicher“. Die Rahmenbedingungen hierfür<br />
waren aufgrund der dichten Bebauungsstruktur mit großen Mehrfamilienhäusern sehr günstig.<br />
Die Gebäude des ersten Bauabschnitts der Siedlung wurden von vier Wohnungsbaugesellschaften<br />
erstellt. Die städtebauliche Planung und die Projektleitung in der Vorplanungsphase<br />
erfolgte durch das Stadtplanungsamt Friedrichshafen. Baubeginn für den zweiten Bauabschnitt<br />
soll nach derzeitiger Planung im Frühjahr 2000 sein. Die Planung der Wärmeversorgung<br />
wurde für die ersten beiden Bauabschnitte ausgeführt. Für den dritten Bauabschnitt<br />
gibt es noch keine konkrete Zeitplanung, er wird jedoch zu gegebener Zeit ebenfalls an die<br />
solar unterstützte Nahwärmeversorgung angeschlossen werden.<br />
2.1.1 Projektausführung<br />
Im folgenden wird kurz die Gesamtanlage beschrieben, wobei insbesondere auf die Änderungen<br />
gegenüber dem Planungsstand des vorhergehenden Forschungsberichts /1/ eingegangen<br />
wird.<br />
2.1.1.1 Bebauungsstruktur und Wärmeschutzstandard<br />
Bis zum Jahresende 1996 wurden vier Gebäudekomplexe mit insgesamt 280 Wohnungen in<br />
Mehrgeschoßbauweise erstellt (erster Bauabschnitt, Bild 2.1). Jeweils eine Hausübergabe-