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Vermessung von solarthermischen Großanlagen mit Kurzzeit-Wärmespeicher 75<br />

Deckungsanteil von ca. 50% der jährlichen Brauchwasserlast. Bei durchschnittlichem Klima<br />

führen die Auslegungsrichtwerte zu einer Kollektorfeldgröße, die in den Sommermonaten den<br />

Brauchwasserbedarf nahezu vollständig deckt. Bei abweichenden Last- oder Klimadaten<br />

sowie bei anderen Auslegungskriterien ist eine Dimensionierung der Anlage durch Simulationen<br />

mit TRNSYS oder einem anderen Simulationsprogramm wie z.B. T-Sol /36/ oder<br />

F-Chart /37/ notwendig.<br />

Innerhalb des BMBF-Forschungsvorhabens 0329728 A „Entwicklung eines standardisierten<br />

Abnahmeverfahrens für solarthermische Anlagen“ /38/ wurde am ITW ein standardisierter<br />

Katalog für große Solaranlagen mit Kurzzeit-Wärmespeicher entwickelt. Der Katalog namens<br />

SysCat enthält Anlagen- und Regelschemata, die dem Stand der Technik entsprechen und als<br />

Planungs- und Auslegungsgrundlage dienen sollen. Die berücksichtigten Anlagenschemata<br />

wurden durch TRNSED-Oberflächen in TRNSYS implementiert. Das Forschungsvorhaben<br />

wird im November 1999 abgeschlossen. Dann wird der SysCat-Katalog auch in T-Sol zur<br />

Verfügung stehen.<br />

4.2 Vermessung von solarthermischen Großanlagen mit Kurzzeit-<br />

Wärmespeicher<br />

4.2.1 Meßkonzept und Meßtechnik<br />

Wichtigstes Ziel der Entwicklung des Meßkonzeptes war, eine kostengünstige Meßtechnik zur<br />

Verfügung zu stellen, die praxisgerecht von den installierenden Firmen einer solar unterstützten<br />

Nahwärmeanlage montiert und implementiert werden kann, ohne daß fachliche<br />

Unterstützung seitens der Universität notwendig ist.<br />

Heizzentralen werden immer häufiger durch eine DDC-Kompaktstation anstatt mit mehreren<br />

Einzelreglern geregelt. Diese DDC-Kompaktstation erfaßt schon viele der Größen, die bei der<br />

Messung des Anlagenverhaltens von Interesse sind. Daher verspricht ein Meßkonzept, das den<br />

Regler als Meßdatenerfassungsgerät und dessen Regelfühler als Meßfühler verwendet, die<br />

kostengünstigste Möglichkeit zu sein, das Meßkonzept mit dem Bau der Anlage zu<br />

installieren und dauerhaft verfügbar zu haben. Hierzu ist es notwendig, möglichst alle erforderlichen<br />

Meßgrößen auf den Regler aufzuschalten und diese Daten über eine Schnittstelle<br />

auszulesen.<br />

Das in Bild 4.1 dargestellte kombinierte Regel- und Meßverfahren zeigt den Doppelnutzen<br />

des DDC-Reglers als Regel- und Meßgerät: zusätzlich zu den für die Regelung der Anlage<br />

notwendigen Regel- und Führungsgrößen werden weitere Temperaturen und Wärmeleistungen<br />

auf den Regler aufgeschaltet. Die Anzahl der Reglereingänge begrenzt die Menge<br />

der aufschaltbaren Meßgrößen.<br />

Temperaturen werden mit den auf die DDC-Kompaktstation abgestimmten Fühlern des<br />

Reglerherstellers gemessen. Wärmeleistungen werden durch kostengünstige Wärmemengenzähler<br />

mit Flügelrad-Durchflußmesser und Rechenwerk erfaßt. Die Genauigkeit der Wärmeleistungsmessung<br />

liegt durch die gesetzliche Eichung der Wärmemengenzähler im 1%-Bereich.<br />

Die Genauigkeit der Temperaturfühler von Reglerfabrikaten wurde exemplarisch in der<br />

Pilotanlage in Schwäbisch Gmünd /39/ überprüft: im normalen Arbeitsbereich der Temperaturfühler<br />

von ca. 40 °C bis 70 °C beträgt die Meßungenauigkeit ± 0,3 K. Diese nimmt jedoch<br />

bei Temperaturen unter 40 °C bis auf 2 K zu.

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