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12 Wissenschaftlich-technische Begleitung der Pilotanlagen<br />
2.1.4 Betriebsergebnisse<br />
In Friedrichshafen-Wiggenhausen lassen sich drei unterschiedliche Betriebsphasen angeben:<br />
• Aufheizphase: Der Wärmespeicher und das umliegende Erdreich müssen in den ersten<br />
Jahren einmalig aufgeheizt werden, bis sich ein quasistationärer Betrieb eingestellt hat.<br />
• Optimierungsphase: In den ersten Jahren wird der Betrieb der Anlage durch die<br />
<strong>Technische</strong>n Werke Friedrichshafen (TWF) und das ITW intensiv betreut. Dadurch werden<br />
mögliche Probleme erkannt und der Betrieb optimiert.<br />
• Ausbauphase: Durch die Realisierung des zweiten Bauabschnittes wird die Kollektorfläche<br />
in etwa verdoppelt. Gleichzeitig verdoppelt sich die Wärmeabnahme. Der Speicher ist<br />
schon jetzt für den Endausbau errichtet. Durch die relativ zum Speichervolumen höhere<br />
Solarwärmemenge verändert sich das Betriebsverhalten der Anlage.<br />
2.1.4.1 Wärmebilanz<br />
Bild 2.7 und Tabelle 2.5 zeigen die Wärmebilanz in den ersten beiden Betriebsjahren (1997<br />
und 1998). Deutlich sichtbar wird die Zunahme der genutzten Solarwärme 1998 gegenüber<br />
1997 um etwa 30% auf 620 MWh. Die Speicherverluste liegen mit 325 MWh über den in der<br />
Planung berechneten Werten (ca. 220 MWh für den eingeschwungenen Zustand). In der<br />
Aufheizphase muß jedoch das umgebende Erdreich des Speichers einmalig erwärmt werden,<br />
so daß in Zukunft ein Rückgang der Speicherverluste plausibel erscheint.<br />
800<br />
400<br />
700<br />
350<br />
Wärmemenge im Speicher in [MWh]<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
Q,Gaskessel ´97<br />
Q,Solar nutz ´97<br />
Q,Gaskessel ´98<br />
Q,Solar nutz ´98<br />
Q,Kollektor ´97<br />
Q,Kollektor ´98<br />
Q,Sp-Inhalt ´98<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
Wärmemenge in [MWh]<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
0<br />
Bild 2.7: Monatliche Wärmemengen im Jahr 1997 und 1998<br />
Der Wärmebedarf ab Heizzentrale liegt mit 2 245 MWh um ca. 10% über den geplanten<br />
Werten (auch die Wohnfläche hat gegenüber der Planung um 8% zugenommen). Die<br />
Hochrechnungen aus dem bisherigen Betrieb auf den Endausbau im eingeschwungenen<br />
Zustand weisen einen solaren Deckungsanteil von 35 bis 40% auf. Daß dieser Wert niedriger<br />
als die geplanten 47% liegt, beruht sehr wesentlich auf dem gegenüber der Planung höheren<br />
Wärmebedarf und den höheren Rücklauftemperaturen aus dem Wärmeverteilnetz. Neben der