Bezirksregierung Düsseldorf - Unternehmerverbandsgruppe eV
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Erfahrungsberichte von Lehrer/innen der vier Schulen<br />
Erfahrungsbericht der Emil-Rentmeister-Schule<br />
Unsere Schülerinnen benötigen unendlich viel Hilfe, Ermutigung und Motivation. Durch<br />
das ABBEO-Projekt konnten zusätzliche Förderstunden eingerichtet werden, in denen in<br />
kleinen Lerngruppen nach individuellen Förderplänen gefördert wurden. Förderstunden<br />
und Berufswahlpass waren förderliche Unterstützungsmaßnahmen des Projekts.<br />
Die Praktika werden auch von Lehrerseite positiv bewertet.<br />
„Die Schülerinnen haben durchweg gute Erfahrungen mit den Praktika gemacht.<br />
Selbst negative Dinge werden als sinnvolle Erfahrung bezeichnet. Sie sind der Ansicht,<br />
für das Leben gelernt zu haben.” „Fast alle Kinder haben für sich den Eindruck<br />
gewonnen, in ihrer Persönlichkeit gereift zu sein. Sie geben an, offener und selbstbewusster<br />
geworden zu sein.“<br />
„Selbst Schüler, die im Unterricht Schwierigkeiten haben und verhaltensauffällig sind,<br />
haben sich angestrengt, waren zuverlässig und fleißig.”<br />
Probleme zeigten sich bei den Praktikumsplätzen insofern, als zwar Adressen<br />
möglicher Firmen angeboten wurden, aber bei Nachfrage viele Firmen keine Praktikanten<br />
aufnahmen. Besonders im handwerklichen Bereich war die Akquisition<br />
von Praktikumsplätzen schwierig. Das lag zum Teil am geringen Angebot von<br />
Praktikumsplätzen im Handwerk, zum Teil auch an der fehlenden Mobilität unserer<br />
Schüler.<br />
„Bei der Wahl der Praktikumsbetriebe zeigten sich die Schüler wenig flexibel. Sie bevorzugten<br />
Stellen im Stadtteil, waren selten bereit, einen weiteren Weg in Kauf zu<br />
nehmen." (Klassenlehrer)<br />
Handwerksbetriebe nehmen zwar für zwei Wochen Praktikanten auf, aber im Hinblick<br />
auf Übernahme in eine Ausbildung wird eine Betonung auf das Erreichen der Fachoberschulreife<br />
erwähnt, die nur einige Schülerinnen erhalten. Der Eindruck bei den<br />
Praktika ist der, dass Betriebe unsere Schüler als fleißig einschätzen, aber sich nicht<br />
den Ruck geben können, die positive Erfahrung mit unseren Schülern in eine Lehrstelle<br />
umzuwandeln. Viele Betriebe und Firmen kannten das ABBEO-Projekt nicht.<br />
Die betreuenden Lehrer betonen, dass den Schülern nur bedingt durch ABBEO geholfen<br />
werden konnte. Unsere Schüler haben mit den gleichen Problemen zu kämpfen<br />
wie in den Jahren zuvor: mangelnde, passende Lehrstellenangebote für Hauptschüler;<br />
gerade in niedrig qualifizierten Berufen. In Berufen des Bauhandwerks z. B. gab es<br />
keine Stellen. Erschwerend kam die Motivationsproblematik hinzu:<br />
„Die meisten Schüler haben gar nicht vor, eine Ausbildung zu machen. Es ist ihnen zu<br />
anstrengend. Sie können es sich nicht vorstellen, täglich zur Arbeit zu gehen. Sie setzen<br />
sich lieber noch ein Jahr auf die Schulbank. Sie haben zwar Bewerbungen geschrieben,<br />
aber hauptsächlich, um den Lehrern einen Gefallen zu tun.”<br />
Problematisch und äußerst aufwändig gestaltete sich die Kontaktaufnahme zu Ausbildungs-<br />
und Wirtschaftsbetrieben. Kooperationsverträge mit unserem Partnerbetrieb<br />
beginnen erst zu wachsen.<br />
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