Bezirksregierung Düsseldorf - Unternehmerverbandsgruppe eV
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Helga Kleinkorres: ABBEO im Kontext des Projektes<br />
che Schüler sich im Anschluss auf die angebotenen Ausbildungsplätze beworben<br />
haben. Der direkte Kontakt zu den Ausbildern und Auszubildenden vor Ort erleichterte<br />
die Kontaktaufnahme auf beiden Seiten. Auch zeigte sich, dass interessiertes<br />
Nachfragen bei den Ausbildern die Bereitschaft steigerte, es mit den Bewerbern „zu<br />
versuchen“. Dies ist neben einem Praktikum eine weitere Erfolg versprechende<br />
Maßnahme, die Schülern und Ausbildern die Gelegenheit zum näheren Kennen lernen<br />
gibt.<br />
Aus dieser Arbeit konnten viele wertvolle Hinweise für den Bewerbungsprozess und<br />
über die Anforderungen gewonnen werden – für Schüler und Pädagogen gleichermaßen.<br />
Hier einige Beispiele in Stichpunkten zum Auswahlmanagement in Unternehmen:<br />
- viele Bewerbungsfristen starten direkt nach den Sommerferien am Ende des<br />
9. Schuljahres – Fristen müssen in Erfahrung gebracht werden<br />
- auch viele Bewerbungen sind kein Garant für ausreichende Auswahl: etliche<br />
Plätze bleiben unbesetzt<br />
- Chancen haben nur Bewerbungen, die den Standards entsprechen und ein<br />
entsprechend formuliertes Anschreiben aufweisen (konkret auf das Unternehmen<br />
und die beruflichen Anforderungen ausgerichtet).<br />
Für die Pädagogen war sicherlich auch noch einmal wertvoll zu erfahren, dass viele<br />
Hinweise, die sie zwar auch selbst an die Schüler weitergeben (aber oft ungehört zu<br />
bleiben scheinen), nun durch die externen Forderungen an Relevanz gewinnen. Darüber<br />
hinaus haben die Schulen wertvolle Kontakte gewonnen, die auch zukünftig genutzt<br />
werden können.<br />
Die Erfahrungen mit diesen Veranstaltungen waren unterschiedlich, aber durchaus<br />
gewinnbringend. Vielen Hauptschülern fällt es schwer, sich in diesen Veranstaltungen<br />
zu artikulieren und die „richtigen Fragen“ zu stellen. Hier ist sicherlich die in der<br />
Arbeit mit dem Berufswahlpass entwickelte Fragemethodik hilfreich, die allerdings<br />
lange Übung voraussetzt. Da die Arbeit mit dem BWP in diesem Jahrgang nur sporadisch<br />
aufgegriffen werden konnte, greift diese Methode hier nur wenig, macht aber<br />
eine frühere angeleitete Übung sinnvoll.<br />
Erfreulich war, dass viele Schüler auch einen langen Anfahrtsweg in Kauf nahmen<br />
und selbstständig – ohne Lehrerbegleitung - das Ziel erreichten. Das machte auch<br />
auf die Ausbilder Eindruck.<br />
Der Erfolg rechtfertigt letztendlich den recht hohen organisatorischen Aufwand, insbesondere,<br />
wenn Schüler konkrete Ausbildungsangebote erhalten und darauf reagieren.<br />
Die Recherche im Internet oder das Lesen von Berufsbildern in Broschüren kann<br />
letztendlich die praktischen Einblicke nicht ersetzen. Dies gilt vor allem für Hauptschüler,<br />
die die konkrete Anschauung, z.B. in Betrieben vor Ort, im Gespräch mit<br />
Auszubildenden oder hautnah bei den Arbeitsprozessen, benötigen.<br />
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