Bezirksregierung Düsseldorf - Unternehmerverbandsgruppe eV
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Erfahrungsberichte von Lehrer/innen der vier Schulen<br />
Zehner kein großes Problem. Da fast alle gefundenen Betriebe zudem auch ausbildungsfähig<br />
sind, beginnt das Praktikum recht entspannt.<br />
Probleme erwachsen allerdings recht bald daraus, dass sich gegen Ende des letzten<br />
Praktikumsabschnittes eine kleine Gruppe von praktikumsresistenten Schülerinnen,<br />
die weibliche Form ist hier zutreffend, herauskristallisiert hat, die sich auch jetzt gegen<br />
jegliche Beratung in Richtung Praktikumsaufnahme vehement zur Wehr setzt.<br />
Da diese kleine, resistente Gruppe zugleich aus Schülerinnen meiner 10A besteht,<br />
habe ich das nächste Problem, als einige der Damen ihren Unmut gegenüber dem<br />
Praktikum mit Fehlzeiten im Unterricht kundtun. Intensive Beratungsarbeit sowie Gespräche<br />
mit Eltern, Schülerinnen und Schulleitung können Schulabbrüche noch verhindern.<br />
Januar 2007<br />
Die letzten Monate waren geprägt von breit gefächerter Berufswahlorientierung. Alle<br />
Schülerinnen und Schüler haben längst vorzeigbare Bewerbungsmappen, viele von<br />
ihnen haben auch bereits Bewerbungen verschickt. Frau Kleinkorres von ABBEO,<br />
dem Projekt zur Ausbildungsreife und Berufswahlorientierung, war unermüdlich darin,<br />
Termine für Betriebserkundungen durch die Schüler der vier am Büssow-Projekt teilnehmenden<br />
Schulen zu vereinbaren. Es gibt wohl kaum eine Branche in Duisburg,<br />
die wir nicht gemeinsam mit ihr und unseren Schülern kennen gelernt haben. Im Dezember<br />
nahmen unsere beiden Zehner-Klassen zudem an einer dreitägigen Seminarfahrt<br />
nach Bad Honnef teil. Das Seminar führte der allen bereits bekannte Berufstrainer<br />
Herr Hanschmidt mit dem Ziel durch, den Schülerinnen und Schülern den letzten<br />
Schliff im Verhalten bei Vorstellungsgesprächen zu geben.<br />
Februar 2007<br />
Durch die ersten beiden Ausbildungsplatzzusagen ihrer Mitschüler - übrigens in den<br />
Praktikumsbetrieben - zusätzlich motiviert, nutzen die Schüler im Unterricht jede Gelegenheit,<br />
um Bewerbungen zu verfassen und im Internet nach freien Ausbildungsstellen<br />
zu suchen. Die Lage sieht nicht gerade rosig aus. Für Hauptschüler werden<br />
im Internetportal "meinestadt.de", das aus Angeboten der Arbeitsagentur gespeist<br />
wird, gerade einmal 50 Ausbildungsangebote im 25-Kilometer-Radius um Duisburg<br />
angeboten. Dennoch stellen sich die ersten Erfolge der Bewerbungen ein. Fast wöchentlich<br />
berichten Schülerinnen und Schüler stolz von Einladungen zu Einstellungstests<br />
- leider aber auch enttäuscht von ersten Absagen.<br />
In einigen Praktikumsbetrieben kann ich bei meinen Besuchen teilweise einen Stimmungsumschwung<br />
feststellen. PraktikumsanleiterInnen, die mir vor einiger Zeit noch<br />
begeistert von der Motivation und der Einsatzbereitschaft unserer Schülerinnen und<br />
Schüler berichtet haben, äußern sich jetzt zunehmend verhaltener. Liegt es am näher<br />
kommenden Entscheidungszeitpunkt für ein Ausbildungsplatzangebot an die Jugendlichen<br />
oder ist inzwischen nach einem Dreivierteljahr Tagespraktikum "die Luft<br />
´raus"? Auf meine direkte Frage nach Übernahmemöglichkeiten erhalte ich meist nur<br />
indirekte Antworten mit dem Hinweis auf die unsichere wirtschaftliche Situation oder<br />
die Vielzahl der anderen auch sehr guten BewerberInnen.<br />
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