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Bezirksregierung Düsseldorf - Unternehmerverbandsgruppe eV

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Helga Kleinkorres: ABBEO im Kontext des Projektes<br />

• Eindruck von fehlender Motivation und Leistungsbereitschaft<br />

• wenig Selbstreflexion zu den eigenen Fähigkeiten und Kenntnissen<br />

• stark eingeschränkte kommunikative Fähigkeiten<br />

• mangelnde Kenntnisse in den Kernfächern Deutsch und Mathematik<br />

Diese Feedbacks decken sich größtenteils mit den Beobachtungen der Lehrer und<br />

der Berater der Arbeitsagentur – siehe auch Ergebnisse des Testverfahrens. Es<br />

bleibt zu hoffen, dass durch die vereinten Anstrengungen ein Teil der o.g. Faktoren<br />

ausgeschlossen werden kann.<br />

3.3. Zur Bereitschaft, Hauptschüler in Unternehmen einzustellen<br />

Im Rahmen der Projektarbeit wurden zunächst Branchen und Unternehmen in der<br />

Region identifiziert, die HauptschülerInnen einstellen (würden). Das Ergebnis ist<br />

durchaus positiv: Es gibt nach wie vor etliche Betriebe, die bereit sind, Hauptschüler<br />

einzustellen, bzw. aussagen, dass hier ihre Zielklientel ist. Solide Beherrschung von<br />

Kernkompetenzen in Mathematik und handwerkliches Geschick stehen hier im Vordergrund.<br />

Wunsch und Wirklichkeit klaffen hier manchmal etwas auseinander, da die<br />

Hauptschüler oft nicht mehr die Anforderungen erfüllen, die diese Gruppe möglicherweise<br />

vor ca. 15-20 Jahren kennzeichnete. So haben sich beispielsweise etliche<br />

Ausbilder selbst nach einem einfachen Bildungsabschluss nach oben gearbeitet. Der<br />

Ruf nach den „guten Hauptschülern“ ist da, doch diese werden meist in höhere Bildungsabschlüsse<br />

weiterempfohlen, so dass diese klassische Zielklientel sich zu diesem<br />

Zeitpunkt kaum ansprechen lässt auf eine „Karriere mit Lehre“. In diesem Zusammenhang<br />

wäre es einmal wichtig zu erfahren, ob diese Bildungswege auch zum<br />

gewünschten Erfolg führen.<br />

Zum anderen spielt sicherlich auch eine Rolle, dass die Verschiebung der Adoleszenz<br />

dazu führt, dass sich viele Jugendliche den Anforderungen in der Berufswelt –<br />

noch nicht - gewachsen fühlen und eine konkrete berufliche Entscheidung vor sich<br />

herschieben.<br />

Die Idee, das regionale Arbeitsumfeld beispielsweise gezielt mit den Schülern zu erforschen,<br />

ist bei der Hauptschule Beim Knevelshof geübte Praxis und galt auch für<br />

die anderen Schulen als nachahmungswertes Beispiel. Hier zeigte sich – wie auch in<br />

vielen anderen Bereichen, dass ein intensiver Austausch für alle Beteiligten immer<br />

wieder fruchtbar ist.<br />

3.4. Anforderungen an Hauptschüler im Bewerbungsprozess heute<br />

Ein Ziel des Projekts war, Schulen die Anforderungen und Kriterien in der Bewerberauswahl<br />

in Unternehmen näher zu bringen. Dies geschah vor allem durch die Vermittlung<br />

zahlreicher Kontakte zwischen Personalverantwortlichen zu Schülern und<br />

Lehrern. Ausbilder kamen beispielsweise in die Schulen und stellten Berufsbilder vor<br />

und erläuterten die Bewerbungsmodalitäten. Umgekehrt kamen Schüler in Betriebe<br />

und konnten sich vor Ort ein Bild machen. Lehrer äußerten sich positiv über den Effekt,<br />

dass einmal „Außenstehende“ den Schülern Botschaften weitergaben, die von<br />

Seiten der Lehrer und auch Eltern nicht immer ernst genommen werden. Bewerbungstrainings<br />

wurden gezielt angeboten. Aber auch für viele Pädagogen gab es<br />

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