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Bezirksregierung Düsseldorf - Unternehmerverbandsgruppe eV

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Volker Grotensohn: Ausbildung von Jugendlichen mit Hauptschulabschluss<br />

4 Bedeutung des „Kennens“ von Hauptschülern bei der Bewerberauswahl<br />

Aus den zuvor beschriebenen vielschichtigen Erfahrungen hinsichtlich der Beteiligung<br />

und des geringen Erfolges von Bewerbern mit Hauptschulabschluss innerhalb<br />

des regulären Auswahlverfahrens bei der ThyssenKrupp Steel AG, muss, damit<br />

Hauptschüler gleichberechtigte Chancen haben, das Bewerbungsverfahren um eine<br />

auf die Bedürfnisse der Hauptschüler ausgerichtete Komponente erweitert werden.<br />

ThyssenKrupp Steel hat im Rahmen des Projektes „Stärkung der Ausbildungsreife<br />

und Berufswahlorientierung von Duisburger Hauptschülern“ positive Erfahrungen mit<br />

Hauptschülern gemacht, die über einen längeren Zeitraum jeweils einen Tag in der<br />

Woche ein Praktikum absolvierten. Die Schüler wurden mit unterschiedlichen handwerklichen<br />

Aufgaben betraut. Bei der Abwicklung konnten die oben beschriebenen,<br />

notwendigen Kompetenzen beobachtet und erkannt werden. Auch wenn die Teilnehmer<br />

an diesem Praktikum den Einstellungstest nicht bestanden, konnte ihnen die<br />

„Ausbildungsreife“ attestiert werden. Die festgestellten Defizite im Test resultieren<br />

m. E. aus der kurzen Verweildauer (ca. drei Jahre) in der BRD und können in der<br />

Ausbildung ausgeglichen werden.<br />

Ohne den Aspekt „Kennen“ hätten die im Rahmen des Projektes “Stärkung der Ausbildungsreife<br />

und Berufswahlorientierung von Duisburger Hauptschülern“ besonders<br />

geschulten Hauptschüler wohl keine Chance auf einen Ausbildungsplatz bei ThyssenKrupp<br />

Steel gehabt.<br />

In die Richtung „Kennen“ geht auch eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme,<br />

die TKS in Kooperation mit der katholischen Jugendberufshilfe „Duisburger Werkkiste“<br />

und der Agentur für Arbeit Duisburg seit Jahren durchführt.<br />

Die Beurteilung der Teilnehmer hinsichtlich der Kenntnisse, Fertigkeiten und Schlüsselqualifikationen<br />

erfolgt durch regelmäßige gemeinsame Treffen der Ausbilder und<br />

Lehrer der beiden Lernorte. Dadurch wird eine differenzierte Einschätzung der Stärken<br />

und Schwächen jedes Teilnehmers gewährleistet, denn häufig stehen guten<br />

praktischen Fähigkeiten desolate schulische Leistungen gegenüber.<br />

Der über neun Monate laufende Lehrgang ermöglicht es, Ausbildern und Lehrern<br />

Tendenzen und Entwicklungen der Teilnehmer genauer zu erfassen, so dass eine<br />

Entscheidung hinsichtlich einer Übernahme in ein Ausbildungsverhältnis leichter zu<br />

treffen ist.<br />

In den vergangenen Jahren konnten auf diese Weise jeweils 13 bis 14 Jugendliche<br />

eine Ausbildung bei ThyssenKrupp Steel beginnen.<br />

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