Bezirksregierung Düsseldorf - Unternehmerverbandsgruppe eV
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Volker Grotensohn: Ausbildung von Jugendlichen mit Hauptschulabschluss<br />
- Im persönlichen Gespräch sind sie häufig unbeholfen, wenig mitteilsam und<br />
uninformiert.<br />
Trotzdem entsteht oft der Eindruck, dass in dieser Personengruppe ein Potential vorhanden<br />
ist, das weitaus größer ist, als die äußeren Erscheinungsformen erkennen<br />
lassen.<br />
3 Ausbildungserfolg und Schulabschlüsse<br />
Im Rahmen einer Diplomarbeit wurde der Auswahlprozess für Auszubildende bei<br />
ThyssenKrupp Steel evaluiert. Dafür ist ein Teil der umfänglichen Daten (TKS stellt<br />
seit Jahren ca. 320 Auszubildende pro Jahr ein und erhält pro Jahr ca. 6500 Bewerbungen)<br />
des Einstellungsprozesses bei ThyssenKrupp Steel analysiert und bewertet<br />
worden. Die abschließende Auswertung ergab u.a.:<br />
- Der Anteil der Hauptschüler an den Ausgebildeten lag im industriell-<br />
technischen Bereich bei ca. 5 %, im kaufmännischen Bereich bei ca. 0 %.<br />
- Die Anzahl der geeigneten Bewerber (nach Einstellungstest) im Verhältnis<br />
zur Gesamtzahl der Bewerber ist in den einzelnen Berufen sehr unterschied-<br />
lich.<br />
- In einem Beruf gibt es weniger geeignete Bewerber als Ausbildungsplätze,<br />
obwohl sich elfmal mehr Schulabgänger beworben haben, als Plätze vor-<br />
handen waren.<br />
- Auszubildende mit höheren Schulabschlüssen zeigen bessere Leistungen in<br />
der Abschlussprüfung.<br />
- Auszubildende mit höheren Schulabschlüssen zeigen keine besseren Leis-<br />
tungen im praktischen betrieblichen Einsatz.<br />
Zusammenfassung der Evaluation des Auswahlprozesses für die industrielltechnischen<br />
Berufe<br />
Trotz der vielen Bewerbungen und der hohen Bewerberquote gibt es für einzelne<br />
Berufe nicht ausreichend geeignete Bewerber. Auszubildende mit Hauptschulabschluss<br />
haben geringere Chancen eingestellt zur werden, erreichen niedrigere<br />
Durchschnittswerte in der Abschlussprüfung, werden aber im praktischen Einsatz in<br />
den Betrieben und Abteilungen nicht schlechter bewertet als Auszubildende mit höherem<br />
Schulabschluss.<br />
Da für den beruflichen Erfolg die Beurteilung durch die Fachkräfte und Vorgesetzten<br />
innerhalb eines Unternehmens bedeutsamer ist als die Abschlussnote, sind die Ausgebildeten<br />
mit Hauptschulabschluss insgesamt nicht schlechter zu bewerten als andere.<br />
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