Bezirksregierung Düsseldorf - Unternehmerverbandsgruppe eV
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Vier Duisburger Projektschulen ziehen Bilanz:<br />
Ansatzpunkte und Erfahrungen; Veränderungen, Erfolge und Grenzen des Projekts<br />
sowie Konsequenzen für die weitere schulische Arbeit<br />
Ansatzpunkte und Erfahrungen bei der Arbeit mit Hauptschülern; Veränderungen,<br />
Erfolge und Grenzen, Konsequenzen für die weitere schulische Arbeit<br />
Die Ausgangslage bei ausgewählten Kompetenzen der Schüler/innen, exemplarisch<br />
dargestellt anhand der Ergebnisse des BWT der Arbeitsagentur, kann im Artikel von<br />
Rüdiger Bongers nachgelesen werden.<br />
Mindestens ebenso wichtig wie die faktische Basis von Wissen und Kompetenzen<br />
sind jedoch die psychischen und sozialen Voraussetzungen der Jugendlichen, vor<br />
allem in Bezug auf die nahe/ferne Arbeitswelt.<br />
Schulen und Lehrer/innen berichten, dass viele Schüler/innen Schwierigkeiten damit<br />
haben, sich in eine konkrete Zukunftsperspektive zu begeben, die länger als vier<br />
Monate beträgt. Die Jugendlichen leben in einem sozialen Umfeld, das sie von Tag<br />
zu Tag leben lehrt. Die Gewissheit, einen Ausbildungsberuf aufnehmen zu müssen<br />
um den Lebensunterhalt zu sichern, geht immer mehr verloren, die Schule sieht sich<br />
der Aufgabe gestellt, dass die Gewissheit, dass Sozialhilfekarrieren „vererbt werden“,<br />
durchbrochen werden muss.<br />
Doch auch wir Lehrer/innen stellen fest, dass der Übergang in Ausbildung und Beruf<br />
noch mehr als schon bisher in unseren Fokus genommen werden muss.<br />
Veränderungen durch das Projekt, erste Erfolge<br />
Insgesamt ist, wie es auch in vielen Abschnitten des vorangegangenen Kapitels<br />
schon latent oder explizit zum Ausdruck kommt, festzustellen, dass durch die intensive<br />
Auseinandersetzung mit dem Arbeitsfeld "Berufsfindung“ im Rahmen des Büssow-Projektes<br />
sowohl bei den direkt betroffenen Schülerinnen und Schülern der 10.<br />
Klassen, aber auch durch die schulinterne Kommunikation bei den nachfolgenden<br />
Klassen eine positiv veränderte Einstellung zur Berufswahl und Berufsfindung festzustellen<br />
ist. Dies lässt sich zum Beispiel festmachen an der Zahl der Bewerbungen, an<br />
der Zahl der besuchten einschlägigen Informationsveranstaltungen und der gezielten<br />
Nutzung der Angebote der Arbeitsagentur (Berufsberatung, BIZ-Besuche, Nutzung<br />
von Internetausbildungsbörsen).<br />
Durch die mehr als zweijährige Arbeit im Projekt ist der Bereich „Übergang Schule –<br />
Beruf“ für alle sichtbar deutlich stärker in den Mittelpunkt des Schulprogramms und<br />
der praktischen schulischen Arbeit gerückt.<br />
- Die Einführung von bis zu sechs Wochenstunden umfassendem zusätzlichen<br />
Förderunterricht,<br />
- die deutliche Ausweitung der Praktika und<br />
- die Einführung eines wöchentlichen Praktikumstages für Schüler(innen), die<br />
beispielsweise im Schuljahr 2006/07 in einer Klasse zusammengefasst wurden,<br />
haben dazu geführt, dass nicht nur im Klassenraum, sondern auch in allen anderen<br />
schulischen Bereichen (Kollegien, Lehrer- und Schulkonferenzen) eine intensive<br />
Auseinandersetzung mit dem Thema stattfand, so zum Beispiel die Erfahrungen der<br />
Heinrich-Böll-Schule.<br />
Das Projekt hat auch gezeigt, dass die Schüler(innen) zur individuellen Aufarbeitung<br />
der Berufswahlschritte regelmäßige, intensive Laufbahn- und Beratungsgespräche<br />
benötigen.<br />
„Unsere Schüler haben größere Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden, wenn<br />
sie einen persönlichen Kontakt aufbauen können. Die spezielle Vorbereitung führt zu<br />
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