Bezirksregierung Düsseldorf - Unternehmerverbandsgruppe eV
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Elisabeth Schulte, UnternehmerverbandsGruppe e.V.:<br />
Bewerber-Chancen aus Unternehmer-Sicht und Konsequenzen<br />
Zu Beginn der Bewerbungsphase müssen bereits Grundstandards in den Bewerbungsunterlagen<br />
eingehalten worden sein – aber auch dies ist nicht abhängig von<br />
der Schulform, sondern davon, wieviel Mühe sich der Bewerber macht, z.B. sich über<br />
den Beruf zu informieren und das Unternehmen, bei dem er sich bewirbt.<br />
Letztlich entscheidend ist natürlich auch das persönliche Auftreten des Kandidaten<br />
im Bewerbungsgespräch. Aber auch hier erwartet der Ausbilder nicht geistiges<br />
Hochreck, sondern eher authentisches Herüberbringen seiner Persönlichkeit. Wenn<br />
die Noten in relevanten Fächern nicht zu schlecht sind, ist entscheidend, ob der Bewerber<br />
in seinem Charakter zur Belegschaft paßt.<br />
In unserer jahrzehntelangen Erfahrung als UnternehmerverbandsGruppe mit Unternehmen<br />
und Schulen – seit über 40 Jahren organisiert der Unternehmerverband den<br />
Pädagogen Einblicke in die Wirtschaft vor Ort – und in unseren daraus mit der Tochtergesellschaft<br />
UnternehmerHaus AG entwickelten wirtschaftsbezogenen Schulprojekten<br />
wie Unternehmen#Schule in Oberhausen oder ABBEO in Duisburg und im<br />
Kreis Wesel zeigt sich, dass Information, praktisches Kennenlernen von Wirtschaft,<br />
Berufen und „selber machen dürfen“ das A und O sind, um Schüler besser auf das<br />
Berufsleben vorzubereiten. Wenn SchülerInnen wissen, warum sie mathematische<br />
Formeln lernen sollen – nämlich weil der Betrieb um die Ecke diese zur Herstellung<br />
der Schrauben benötigt -, dann fängt die Theorie an zu leben. Wenn Schüler selber<br />
eine Firma gründen oder eine Geschäftsidee entwickeln dürfen und von echten Unternehmensvertretern<br />
hinterher beurteilt werden, dann steigt enorm die Motivation.<br />
Das erleichtert dann auch den Pädagogen den Alltagsunterricht.<br />
Es bleibt unerlässlich, dass Schulen und Unternehmen enger zusammenarbeiten.<br />
Selbstverständlich gehört auch die Agentur für Arbeit vor Ort mit zu den wichtigen<br />
Partnern im Hinblick auf Berufsberatung. Die Eltern und Familien müssten eine große<br />
Rolle spielen – aus den Beiträgen in dieser Schrift wird deutlich, wie schwierig es<br />
aber ist, sie einzubeziehen. Zudem ist das konkrete Engagement der Lehrer, aber<br />
auch Unternehmen gefordert. Hierzu bedarf es unserer Erfahrung nach einer regionalen<br />
Koordinierungsstelle, die individuell zwischen Unternehmen der Region und<br />
weiterführenden Schulen der Region bedarfsgerecht wirtschaftsbezogene Schulprojekte<br />
initiiert, mit den Beteiligten abstimmt und auf Qualitätsstandards achtet. Diese<br />
Funktion hatte in der Büsssow-Initiative das ABBEO-Projekt (Frau Kleinkorres)<br />
übernommen.<br />
Nur so können dauerhaft die Unternehmen gewonnen werden, sich für SchülerInnen<br />
einzusetzen. Auch die LehrerInnen brauchen eine gewisse Unterstützung darin, die<br />
für sie passenden Firmenkontakte und Projekte aufzubauen. Klassenlehrer, die nur<br />
alle paar Jahre eine Klasse zum Abgang führen und dann neu Kontakte erst aufbauen<br />
müssen und sich ein Grundwissen über neue Berufe erst aneignen müssen,<br />
sind zeitlich überfordert. Es ist aber entscheidend, den SchülerInnen ein wirklichkeitsnahes,<br />
realistisches Bild von der Vielfalt der Unternehmen und daran hängenden<br />
Berufsbildern und Chancen zu vermitteln. Wenn sich SchülerInnen – auch und<br />
gerade von der Hauptschule - richtig bewerben, bei den passenden Unternehmen<br />
für die ihren Fähigkeiten angemessenen Berufe, dann haben sie gute Chancen.<br />
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