Landschaftspflegerischer Begleitplan - Niedersächsischer ...

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LBP: Erweiterung Sportboothafen Hitzacker Unterlage 12.1 Erfassung und Bewertung Das im Gebiet liegende Elbufer am nördlichen Rand der „Schweineweide“ und des östlichen Elbvorlandes ist nur im Bereich der Buhnen durch Steinschüttungen verbaut. Die unverbauten Flächen sind durch Flutrasen (GFF), Uferstaudenflur der Stromtäler (UFT) und Pionierfluren (FPS und FPT) geprägt. Die kleinflächigen Weiden-Auwaldrelikte wurden bis auf wenige Bäume abgeholzt. Für die Elbe liegen in dem Gewässergütebericht 2007 zum ersten Mal die Bewertungskriterien der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) zugrunde. Es wird für die niedersächsische Mittelelbe in der Gesamtbewertung des ökologischen Zustandes bzw. Potenzials ein ungünstiger Zustand angegeben. Die Situation der Fischfauna wird als gut bewertet. Die Schwellenwerte der spezifischen Schadstoffe werden in der Gesamtbetrachtung eingehalten. Die Gewässer sind im Biosphärenreservatsplan (siehe Karte Nr. 3b: Wasser und Stoffretention) als naturfern eingestuft. Südöstlich des Hafengeländes befindet sich ein Altwasser der Alten Jeetzel, das mit Weidengebüsch, Uferstauden, Röhricht und schwimmender Wasservegetation naturnah ausgeprägt ist und als „besonders geschützter Biotop“ gemäß § 30 BNatSchG kartiert ist. Das Gewässer wird hier nicht näher betrachtet. Die Funktionsbewertung erfolgt im Kapitel 3.3. „Biotopbewertung“. Hochwasser, Überschwemmungsgebiet Das Elbvorland, die „Schweineweide“ und das Hafenareal liegen außerhalb von Hochwasserschutzanlagen und unterliegen dem (Hoch-)Wasserstand der Elbe. Der Bereich zählt zu den potenziell signifikanten Hochwasserrisiko-Gebieten und ist als Überschwemmungsgebiet gemäß § 74 (6) WHG festgesetzt. Die Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes sind daher zu beachten, insbesondere der § 78 „besondere Schutzvorschriften für festgesetzte Überschwemmungsgebiete“. Die Hochwasserereignisse 2002 und 2006 führten mit einem Pegelhöchststand der Elbe von 14,99 m ü. NN bzw. 15,12 m ü. NN zur Überflutung der Altstadt Hitzacker. Das daraufhin errichtete Hochwasserschutzsystem mit einer Hochwasserschutzwand und mobilen Aufsatzelementen weist eine Gesamthöhe von 16,35 m ü. NN auf und sichert das Stadtgebiet gegen extreme Hochwassersituationen ab. Gleichzeitig sollen das in der Jeetzel errichtete Sielbauwerk und das in der Alten Jeetzel errichtete Schöpfwerk den Rück- und Zufluss der Wassermengen regulieren. Planungsbüro Lindemann • Schwiepke 2 • 29482 Küsten S e i t e | 45
LBP: Erweiterung Sportboothafen Hitzacker Unterlage 12.1 Erfassung und Bewertung Wasserstands-Hauptwerte des Pegels Hitzacker HW 100 = 2013) BHW alt = MHW = 15,73 m ü. NN (aktuell 15,15 m ü. NN 13,07 m ü. NN MNW = 8.74 m ü. NN NW = 8,29 m ü. NN MW = 10,17 m ü. NN Im Hinblick auf Hochwasserereignisse sind die in dem realen Überschwemmungsbereich gelegenen Grünlandflächen mit Dauervegetation von besonderer Bedeutung, da sie am besten für die Wasseraufnahme geeignet sind, und ein abschwemmen des (mit Schadstoffen belasteten) Oberboden verhindern. 5.3.1.2 Vorbelastung Für die Fließgewässer ergeben sich Belastungen vor allem aus der Zuleitung nährund schadstoffhaltiger Abwässer aus dem Siedlungsbereich und Zuflüssen aus intensiv bewirtschafteten Flächen sowie durch den Ausbau der natürlichen Gewässer. 5.3.1.3 Bewertung und Empfindlichkeit Auf dem Hintergrund der wasserrechtlichen Grundsätze für die Gewässer (zum Beispiel § 6 WHG) sind alle Oberflächengewässer grundsätzlich von Bedeutung für den Naturhaushalt. Aus naturschutzfachlicher Sicht können die Kriterien „Ausbauzustand (Naturnähe)“ und „Gewässergüte“ und Lebensraumfunktion zur differenzierenden Bewertung herangezogen werden. Hohe Funktionsfähigkeit/besondere bis allgemeine Bedeutung (WST IV) Die Elbe ist im Bereich des Untersuchungsgebiets deutlich anthropogen überformt, der Verlauf ist durch befestigte Buhnenköpfe in Teilen beengt, die natürliche Abflussgeschwindigkeit dadurch erhöht, die Gewässerstrukturgüte ist als stark verändert einzustufen. Die Ufervegetation ist in einem naturnäheren Zustand. Die Wasserqualität weist einen guten chemischen Zustand auf. Die Elbe besitzt eine sehr hohe Lebensraumfunktion für Tiere, u.a. für seltene Fischarten sowie des Fischotters und Biber. Allgemeine Funktionsfähigkeit/allgemeiner Bedeutung (Wertstufe III) Planungsbüro Lindemann • Schwiepke 2 • 29482 Küsten S e i t e | 46
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