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Familie Watzmann<br />
wohnt abgelegen,<br />
aber lohnend.<br />
Februar<br />
Zu Besuch bei Familie Watzmann<br />
6 Watzmannkar, 3. Kind<br />
Familie Watzmann wurde, wie jeder weiß, von<br />
Gott zu Stein verwandelt, weil ihr Oberhaupt den<br />
Gaul einer Bäuerin zertrampelt hatte. Für uns<br />
Skitourengeher war das eines der günstigeren<br />
Kapitel der Erdentstehung. Besser noch: Gott<br />
vergaß, das Tischtuch zwischen Watzmann, -frau<br />
und -kindern in einen Gletscher zu verwandeln.<br />
Als Mitbringsel genügt also die LVS-Ausrüstung.<br />
Das ist ungewohnt, weil es im Wohnzimmer<br />
von Familie Watzmann aussieht wie in den<br />
Westalpen. Die Kinder Nummer drei und fünf<br />
sind ausgesprochen artig und aufgeschlossen.<br />
Anders als viele andere Kinder haben sie oft<br />
schon im Hochwinter gute Laune (dann aber<br />
dran denken, was unter dem Tischtuch liegt!).<br />
Das vierte Kind gilt dagegen als Problemkind,<br />
um das man besser einen Bogen macht. –te–<br />
Charakter: Schwierige Tagesskitour,<br />
4 Std., 1500 Hm, bereits<br />
im Hochwinter möglich<br />
Tourenkarte 2<br />
Heftmitte<br />
Südtiroler Qualen<br />
7 Ellesspitze (2661 m) und Agglsspitze (3194 m) Pflerschtal, Italien<br />
Ein Wochenende ist zu kurz für die Möglichkeiten, die das Pfl erschtal bietet. Die Touren im<br />
südlichen Teil der Stubaier Alpen reichen von mittellang bis richtig groß und von mittelschwer<br />
bis knackig, sie heißen Ellesspitze oder Agglsspitze. Dazu gibt es ein prächtiges Bergpanorama,<br />
aus dem die Felspyramiden der Tribulaune herausstechen. Abends, bei Südtiroler<br />
Köstlichkeiten, hat man die Qual der Wahl, welche Tour am nächsten Tag ansteht. –ast–<br />
Charakter: Skitouren Ellesspitze, 5 Std., 1300 Hm und Agglsspitze, 7 Std., 1800 Hm<br />
Fotos: Dagmar Steigenberger, Dominik Prantl, Ralf Gantzhorn, Andreas Strauß, Sandra Zistl, Ralf Gantzhorn (v.l.n.r.)<br />
Grüne Rutschbahnen<br />
8 Páramo-Trekking (3900m), Parque Nacional Natural Chingaza, Kolumbien<br />
Wer im kolumbianischen Nationalpark Chingaza unterwegs ist, sollte zunächst alles ignorieren,<br />
was er glaubte, über die eigene Trittsicherheit zu wissen. Felsen, die ihrer Zeichnung nach eine<br />
griffi ge Unterlage versprechen, sind hier eine unfassbar glitschige Rutschbahn. Moos, das<br />
dem Anschein nach allenfalls etwas nachgibt unter dem Schuh, entpuppt sich als saugende,<br />
bodenlose Falle. Warum das<br />
attraktiv sei soll? Weil der grüne<br />
Pàramo – Wasserspeicher für<br />
die Millionenstadt Bogotà –<br />
eine einzigartige Artenvielfalt<br />
in 3000 bis 4000 Metern<br />
Höhe bietet.<br />
–sz–<br />
Charakter: anspruchsvolle<br />
Höhenwanderung; 2 Tage;<br />
700 Hm auf, 2100 Hm ab<br />
Lesen Sie dazu die große<br />
Reportage auf Seite 78–83!<br />
Alles im grünen Bereich: unterwegs im Páramo<br />
Klassiker im Eis: die Schweizerführe<br />
Gewaltiger Eisbrocken<br />
9 Les Courtes (3856 m),<br />
Mont-Blanc-Gruppe, Frankreich<br />
Für die meisten klassischen Eistouren der<br />
Alpen ist der Sommer keine Option mehr. Das<br />
war einmal. Besser – und vor allen Dingen<br />
sicherer – ist es, auf den Spätwinter auszuweichen.<br />
Als einer der Mega-Klassiker schlechthin<br />
gilt die »Schweizerführe« in der Nordwand der<br />
Courtes. 800 Meter lang und bis zu 80° Grad<br />
steil ist sie für den Normalsterblichen schon<br />
ein ordentlicher Brocken. Erleichtert wird der<br />
Zustieg durch das auch im Winter bewirtschaftete<br />
Refuge d’Argentière. –raga–<br />
Charakter: Klassische Eiswand (bis 80°),<br />
10–12 h (6–8 h), Wandhöhe: 800 m<br />
01⁄15 Bergsteiger 23