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EINE INITIATIVE VON +<br />
Preiswertes Vergnügen:<br />
Schneeschuhe<br />
sind wesentlich günstiger<br />
als eine komplette<br />
Skitourenausrüstung.<br />
Zugegeben: Im vergangenen Jahr<br />
hätte man keine Schneeschuhe<br />
gebraucht, um in den kalten<br />
Monaten die Kondition hoch<br />
zu halten. Viele Wanderwege<br />
waren frei, Schnee wochenlang nur da zu<br />
finden, wo ihn Skigebietsbetreiber mit ihren<br />
Kanonen hingepustet hatten.<br />
In normalen Wintern aber – wie dieser<br />
hoffentlich einer wird – bieten Schneeschuhtouren<br />
eine gute Alternative zu<br />
Wanderungen auf gespurten Forststraßen.<br />
Schneeschuhe? Ja, diese Dinger, die riesige<br />
Krater in der Skispur hinterlassen (was man<br />
fairerweise vermeiden sollte). Diese Dinger,<br />
die ziemlich sicher das älteste technische<br />
Fortbewegungsmittel der Welt sind und<br />
mehrere tausend Jahre benutzt worden<br />
waren, bevor der erste Skitourengeher sein<br />
Seehundfell aufzog. Und heute? Entdecken<br />
immer mehr Skitourengeher das, was sie<br />
vor einigen Jahren noch als »Laufen mit<br />
Tennisschlägern unter den Füßen« verspottet<br />
haben, als Ergänzung der Tourenmöglichkeiten<br />
in der kalten Jahreszeit. Warum?<br />
Weil sich mit Schneeschuhen ganz andere<br />
Geländearten erschließen lassen, weil man<br />
mit ihnen auch dann Spaß haben kann,<br />
wenn das Skifahren eher eine Qual ist, weil<br />
kaum Pulver, aber viel Bruchharsch oder<br />
Sulz zu finden ist.<br />
An solchen Tagen ist Christian Schneeweiß<br />
mit seinen Schneeschuhen unterwegs. Der<br />
51-Jährige wurde nicht etwa wegen seines<br />
Nachnamens zum Schneeschuh-Experten,<br />
sondern schnallte sich die Dinger das erste<br />
Mal unter die Füße, als sein Vater in den<br />
Siebzigerjahren ein Paar als Souvenir von<br />
einer Reise nach Kanada mitbrachte. »Das<br />
waren so richtige Bilderbuch-Schneeschuhe<br />
aus Holz und Haut, die nur eine Saison<br />
lang hielten«, erinnert sich Schneeweiß,<br />
der inzwischen Bücher über das Thema<br />
geschrieben hat (etwa »Outdoor-Praxis:<br />
Schneeschuh-Gehen«, Bruckmann Verlag<br />
2012). »Die heutigen Schneeschuhe sind<br />
ganz anders: stabiler, leichter und praktischer.«<br />
▶ Alu statt Tennisschläger<br />
Nostalgische Schneeschuhe aus Holz werden<br />
zwar immer noch hergestellt, deutlich<br />
moderner und haltbarer. Für Geher mit<br />
Ambitionen empfiehlt Schneeweiß aber<br />
eher andere Modelle: »Die klassischen<br />
Schneeschuhe haben heute einen Alurahmen,<br />
der bespannt ist. Es gibt sie in verschiedenen<br />
Größen – die längeren eignen<br />
sich sehr gut für Pulverschnee, weil man<br />
mit ihnen nicht so tief einsinkt. Die kürzeren<br />
eher für Bergtouren, weil man mit<br />
ihnen beweglicher ist.« Mit solchen Modellen<br />
lassen sich etwa hügelige Gelände<br />
und Flusstäler wunderbar erkunden, Landschaften,<br />
die auch Schneeweiß inzwischen<br />
für sich entdeckt hat.<br />
Wer jedoch richtig in die Berge will – wo<br />
es steiler wird und der Wind den Schnee<br />
oft zu Harsch presst, dem empfiehlt der<br />
Experte Schneeschuhe aus Kunststoff: »Die<br />
sind längs und quer verstrebt und haben<br />
am Rahmen Krallen, die im Harsch greifen.<br />
Zudem sind sie meist kompakter, was im<br />
alpinen Gelände von Vorteil ist.« Bei der<br />
Tourenplanung gilt es, die alpinen Gefahren<br />
des Winters zu beachten – eine La-<br />
Foto: visual impact / Thomas Ulrich<br />
Teil 1 – Gehschule<br />
Teil 2 – Leichter Klettersteig<br />
Teil 3 – Berglauf<br />
Teil 4 – Erste leichte Hochtour<br />
Teil 5 – Erster »Zweier«<br />
Teil 6 – Ausrüstung<br />
Teil 7 – Ernährung<br />
Teil 8 – Schneeschuhtour<br />
Teil 9 – Erst Halle, dann Fels<br />
Teil 10 – Hochtourentechnik<br />
Teil 11 – Wetterkunde<br />
Teil 12 – Hochtourentaktik<br />
01⁄15 Bergsteiger 85