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Fotos: ABS/Matthias Vigl (links), ABS, pixelio<br />
BERGSTEIGER: Herr Aschauer, sind Sie selbst schon mal in<br />
eine Lawine geraten?<br />
PETER ASCHAUER: Nein, aber vor 35 Jahren war es mal sehr knapp:<br />
Beim Heliskiing in Kanada hat sich bei einer Abfahrt über uns der halbe<br />
Hang in Bewegung gesetzt. Vor Schock standen wir wie angewurzelt auf<br />
einer Kuppe – das war unser Glück: Die Schneemassen sind rechts und<br />
links an uns vorbeigerauscht.<br />
Kamen Sie so auch zu den Lawinenrucksäcken?<br />
Das war aufgrund einer Zeitungsannonce: »Patent für Lawinen-Airbags<br />
zu verkaufen.« Nach meiner Erfahrung in Kanada war ich gerade ziemlich<br />
sensibilisiert für das Thema und habe zugegriffen.<br />
Der Airbag-Pionier<br />
Peter Aschauer, 72,<br />
hat das Unternehmen<br />
ABS vor 30 Jahren<br />
gegründet. Er war<br />
einer von wenigen,<br />
die damals an<br />
die Idee der Lawinen-<br />
Airbags glaubten.<br />
Trotz der allgemeinen Skepsis?<br />
Ich fand das System einleuchtend. Auch wenn es frustrierend war, als<br />
wir fünf Jahre daran getüftelt haben und sich dann kaum jemand für<br />
unsere ersten Airbags interessiert hat. Aber es gab auch immer wieder<br />
Leute, die mit Airbags Lawinen überlebten, während andere verschüttet<br />
wurden. Deren Geschichten und Dank haben mir Mut gemacht.<br />
Gab es auch Phasen, in denen Sie überlegt haben, aufzugeben?<br />
Eine Zeit lang hatte ich fast resigniert und mir gedacht: Dann muss die<br />
Menschheit halt verschüttet bleiben. Zum Glück kam dann Günter Sturm …<br />
… der langjährige Chef des DAV Summit Clubs …<br />
und ein Freund von mir, mit dem war ich immer wieder Rennradeln.<br />
Der hat an unsere Airbags geglaubt und dann die Regel eingeführt, dass<br />
seine DAV-Kunden beim Varianten-Fahren einen Airbag tragen mussten<br />
– sonst durften die nicht mit.<br />
War das Ihr Durchbruch?<br />
Es war auf jeden Fall ein Mega-Auftrag für uns: mit einem Schlag 140<br />
Airbags. Außerdem sahen es damals viele gute Skifahrer als Muss,<br />
mal mit dem Summit Club wegzufahren. So haben die unsere Airbags<br />
kennengelernt – auch teils gegen ihren Willen, weil sich einige gegen<br />
Rucksäcke beim Skifahren gesträubt hatten.<br />
Haben Sie dann heute wieder mehr Zeit, um selbst in die<br />
Berge zu gehen?<br />
Das erlaubt mein Job leider nicht. Ich fahre alle paar Wochen mal in unsere<br />
Wohnung bei Kitzbühel und gehe dort gemächlich Variantenfahren.<br />
Zum Tourengehen fehlt mir inzwischen leider die Kondition, da ich auch<br />
sonst gemütlichere Hobbys gefunden habe.<br />
Bereiten Sie sich so auch langsam auf Ihren Ruhestand vor?<br />
Jetzt noch nicht. Wir arbeiten gerade an neuen Entwicklungen, bei<br />
denen ich noch voll mitziehen will. Aber natürlich mache ich mir schon<br />
Gedanken. Man kann die Uhr ja schlecht aufhalten.<br />
Und für wen soll die Uhr bei ABS dann künftig laufen?<br />
Das weiß ich noch nicht. Ich bin ja spät Vater geworden. Meine Tochter<br />
ist erst 20 und hat andere Interessen als das Geschäft weiterzuführen.<br />
Deswegen müssen wir da eine andere Lösung fi nden.<br />
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