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Berglust

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In einer Lawine ist die<br />

Todeswahrscheinlichkeit<br />

für einen Skifahrer<br />

mit Airbag halb so groß<br />

wie ohne.<br />

Spitze: ABS kooperiert mit Rucksack-Herstellern aus dem Freeride- und Skitourenbereich.<br />

Übung hilft beim Überleben<br />

Der Schneeforscher Pascal Haegeli konnte<br />

mithilfe weltweiter Umfallstatistiken<br />

mehr Klarheit in die Sache bringen. In<br />

einer allgemein anerkannten Studie von<br />

2014 zeigt er: Wenn zwei Fahrer in dieselbe,<br />

große Lawine geraten, ist die Todeswahrscheinlichkeit<br />

für denjenigen mit<br />

Airbag halb so groß (11 %) wie für denjenigen<br />

ohne (22 %). Jedoch offenbart die<br />

Studie auch eine Schwäche der Ausrüstung.<br />

Bei jedem fünften Unfallopfer war<br />

der Airbag nicht aufgeblasen. Dafür gab es<br />

verschiedene Ursachen: Wartungsfehler<br />

wie falsches Einsetzen der Patrone (12 %),<br />

Zerstörung des Luftsacks in der Lawine<br />

(12 %) oder auch Gerätefehler (17 %). Am<br />

häufigsten aber hatten die Fahrer in der<br />

Hektik schlicht nicht am Auslöser gezogen,<br />

um den Airbag aufzublasen. Für Benutzer<br />

der Rucksäcke heißt das: Sie sollten<br />

das Auslösen üben.<br />

Für Aschauer und sein Team hingegen bedeutet<br />

es: Weiter tüfteln! Deswegen steigt<br />

Produktionsleiter Hallschmid jetzt wieder<br />

auf seinen Balkon, den er in der 2011 neu<br />

bezogenen Fabrik im niederbayerischen<br />

Gottfrieding zum Forschen eingerichtet<br />

hat. Dort stehen etliche Maschinen: eine<br />

Drehbank, eine Fräse, ein Hydraulikaggregat<br />

für Zugkraft-Tests und eine Kühltruhe<br />

mit bis zu 40 Grad unter Null. »Unser<br />

derzeitiges System optimieren wir seit 20<br />

Jahren«, sagt er, »daher sind wir jetzt dran,<br />

neue Möglichkeiten zu entwickeln.«<br />

In Zukunft sollen die Luftsäcke aus leichterem,<br />

stabilerem Material bestehen und<br />

effizientere Formen erhalten. Vor allem<br />

sollen sich die Airbags in Lawinen von<br />

selbst auf blasen. Die Technik ist kompliziert,<br />

und bis sie fertig ist, wird Hallschmid<br />

wohl noch viele, laute Zischgeräusche ertragen<br />

– und sich weiterhin über diesen<br />

Lärm freuen.<br />

◀<br />

2004: Das Outfit<br />

Neues Design der<br />

gesamten Rucksackpalette<br />

mit der<br />

Bezeichnung ESCAPE<br />

2009: Mit Fernbedienung<br />

Die Wireless Activation, die<br />

funkgesteuerte Fernauslösung<br />

der Airbags, ist die Innovation<br />

speziell für Gruppen.<br />

2008: Mit Reißverschluss<br />

Die ABS® Vario-Line mit<br />

Zip-on-System für die<br />

individuellen Ansprüche von<br />

Freeridern, Skitourengehern<br />

und Bergführern kommt auf<br />

den Markt.<br />

2005: Kompakter<br />

Ein neues Airbag-<br />

Material verbessert die<br />

Faltung und Unterbringung<br />

des Airbags.<br />

2010: Leichter<br />

Die neue Carbonpatrone<br />

bringt eine Gewichtsersparnis<br />

von knapp 50 Prozent.<br />

2011: Noch mehr Partner<br />

Industriepartner integrieren<br />

das ABS-System in ihre Rucksäcke<br />

(Inside Partner) oder<br />

produzieren entsprechende<br />

Zip-ons für die ABS Base Units<br />

(ABS Compatible Partner).<br />

2012: Mit Panzer<br />

Die Vario Base-Unit<br />

kann nun mit einem<br />

zertifi zierten Rückenprotektor<br />

ausgestattet<br />

werden.<br />

2015: 30 Jahre ABS<br />

ABS produziert 50 000 ABS-<br />

Systeme im Jahr und ist<br />

nach wie vor Marktführer in<br />

diesem Bereich.<br />

2010<br />

52 Bergsteiger 01⁄15

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