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Documents - Janus Verlag

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NAU 14 2008nologie ist man deshalb primär auf submarineHölzer angewiesen. Nach den Baumstämmenversunkener Eichen wird, je nach Alter, gezieltin verschiedenen Wassertiefen gesucht.Abb. 5: Bergung eines Eichenstammsegmentes durch Absprengen. 1 Anlegender Sprengschnur, 2 Vorbereitung der Sprengung am Ufer, 3 durch die Detonationder Sprengschnur verursachte Wasserfontaine.1Bedrohung von submarinen HölzernAuch bei der Suche nach submarinen Hölzernist es bereits kurz vor Zwölf. Die steigendeWassertemperatur hat zu einer starken Ausbreitungdes Schiffsbohrwurms in den dänischenFahrwässern geführt. Bei diesem Tier handeltes sich um eine wurmartige Bohrmuschel von20–30 cm Länge und 0,9–1,0 cm Dicke. Ihremikroskopisch kleinen Larven setzen sich an derHolzoberfläche fest, von wo aus sie 0,5–1,0 cmbriete Gänge in die Holzsubstanz fressen (Abb.2). Am Kopfende befinden sich zwei Muschelschalen,die als Bohrkopf dienen. Die Muschelscheidet ein Sekret aus, welches das Holz auflöst,so dass es anschließend dem Verdauungstraktzugeführt werden kann. Die Bohrmuschelist grundsätzlich jedoch unabhängig von Holznahrung,benutzt es aber als Substart und filtertebenso Nahrung aus dem umgebenden Wasser.Die Bedrohung durch die Bohrmuschel ist sogewaltig, dass alle submarinen Hölzer im Laufevon wenigen Jahren verschwunden oder zumindestso stark in Mitleidenschaft gezogen seinwerden, dass sie für Jahrringanalysen unbrauchbargeworden sind. Zusätzlich sind die Hölzerweiterer Zerstörung durch Bodentiere, Krebseund andere Muschelarten ausgesetzt, die Gängein die Stämme graben und damit den Sauerstoffeintrittbis in den Kernholzbereich ermöglichen.Zahlreiche der im Jahre 2007 geborgenenEichenstämme weisen solche Tiergänge auf undsind für weiterführende dendrochronologischeUntersuchungen nicht mehr zu gebrauchen.Arbeitsmethoden23Auf der Suche nach submarinen Eichenstämmenwird entweder ein Schiff eingesetzt oderes wird von Land aus schwimmend oder mitHilfe eines Unterwasserscooters sondiert (Abb.3). Zunächst werden Position und Wassertiefemittels GPS und Echolot ermittelt. An derStelle wo die Baumscheibe gesägt werden soll,wird der Stamm von beiden Seiten unterhöhlt,so dass der Taucher mit der Baumsäge freienZugang hat – ein anstrengendes Unterfangen,das viel Luft und vor allem viel Bleigewicht erfordert,um den Taucher beim Sägen fest amMeeresgrund zu fixieren.Während des vergangenen Sommers wurdenbei dieser Arbeit auch zahlreiche steinzeitlicheEinzelfunde entdeckt (Abb. 4), die an S. H.Andersen vom Museum Moesgaard übergebenund dort registriert wurden. U. a. wurden sechs18

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