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Documents - Janus Verlag

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Archäologische Gutachten … für die geplanten Fahrrinnenanpassungen von Elbe und WeserAbb. 8: Elbe. Deutlich zu erkennendes eisernes Wrack während der Befahrung,Position bekannt durch BSH. Screenshot: Bildschirm SES 2000 Standard, InnomarTechnologie GmbH, Rostock.wasserhindernisses möglich ist, mussten mancheObjekte mehrfach befahren werden. In solchenFällen wurde stets angestrebt, die Objekte ausunterschiedlichen Winkeln anzunavigieren, sodass die mehrfach hydroakustisch vermessendenAreale auch nach mehreren, unterschiedlichangelegten Messsystemen untersucht wurden.Messflächen wurden außerdem sowohl auf denbereits festgelegten Klappstellen als auch aufArealen eingerichtet, innerhalb derer weitere,zum Zeitpunkt der Gutachtenerstellung in ihrerPosition noch nicht exakt bekannten Ablagerungsflächenausgewiesen werden sollen.Einen zweiten Arbeitsschwerpunkt bildetenAreale, welche als potenzielle Gefahrenstellenfür die historische Schifffahrt rekonstruiertwerden können. Zur Identifizierung entsprechenderStellen war im Vorfeld über die Analysehistorischer Karten Veränderungen bestimmterSandbänke im Laufe der Zeit ermittelt, mit demheutigen Erscheinungsbild verglichen und ggf.mit den Positionen bekannter Havarien undSchiffswracks abgeglichen worden. Diese Auswertungdigital übereinander gelegter aktuellerund historischer Karten zeigt auf der Zeitachseeklatante Unterschiede. Form und Ausdehnungder Sandbänke sowie der Wattkanten sind offenkundigstarken Umlagerungen durch Erosions-und Sedimentationsprozesse unterworfen.Diese extremen Veränderungen sind innerhalbder Elbe und des Mündungsbereichs in dieNordsee bereits durch den Vergleich modernerSeekarten aus jeweils einem Jahrgang zu erkennen.Ein Anteil der Befahrungszonen wurdeaufgrund dieser Überlegungen in ausgewählteRandbereiche und Schnittstellen historischerund rezenter Sandbänke und Inseln gelegt. Diezu befahrenden Areale wurden großflächig miteinem Messsystem versehen. Von besonderemInteresse waren dabei die flacheren Bereiche,die aufgrund des relativ geringen Tiefgangs der„NIGE WARK“ eingehend untersucht werdenkonnten.Schließlich stellten Areale mit möglicher prähistorischeroder historischer Besiedlung einendritten Arbeitsschwerpunkt dar. Interessant warenhier Bereiche mit Anhaltspunkten für einestarke laterale <strong>Verlag</strong>erung des Flusslaufs unddamit verbundenen Beeinträchtigungen fürarchäologisch oder historisch bekannte Siedlungsbereiche.Weitere Hinweise lieferten indieser Hinsicht bestimmte geographische Vorraussetzungenund die Häufung prähistorischerFundstellen auf relativ kleinem Raum. Bei denentsprechenden hydroakustischen Befahrungenwurde in den ausgewählten Messgebieten besondersauf die zur Landseite der Fahrrinne liegendenRandbereiche geachtet. Durch ein möglichstufernahes Befahren dieser Areale wurdedie Dokumentation potentiell aufschlussreicherProfile – etwa an der Böschung anerodierteKlei- oder Torfbänke – angestrebt.Besonders bei solchen, auf die Auffindungvon Siedlungsspuren zielenden Sonaruntersuchungenstößt man allerdings an die Grenzeder Methode. Paläolithische Lagerplätze, mesolithischeoder neolithische Besiedlungen,aber auch mittelalterliche Wurten dürften mithydroakustischen Systemen allein kaum nachzuweisensein. Denn selbst hoch auflösende Systemebilden nur größere Objekte hinreichendkonturiert ab. Diese Gegenstände müssen außerdemausreichend hoch aus dem Sedimenthervorschauen, damit sich die entsprechenden,aus Schallreflektionen resultierenden Bildkontrastescharf abzeichnen. Zusätzliche Voraussetzungfür ein aussagefähiges Schallbild ist,dass sich das betreffende Objekt in Bezug aufDichteeigenschaften möglichst stark vom umgebendenSediment unterscheidet. Die Untersuchungvon Fundstellen mit einem hohen Anteilsehr kleinteiliger, zumeist organischer Bauresteund Funde, die in der Regel in natürliche limnischeSedimente eingelagert sind, konnte alsokein Ziel der Sonarfahrten darstellen. Für diesystematische Erfassung und Beurteilung dieserBereiche ist die Bohrkernentnahme dem Einsatzder Sonartechnik vorzuziehen Derartige Unter-67

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