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Documents - Janus Verlag

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Submarine Hölzer – Schlüsselfunde für die JahresringchronologieGeweihäxte vom alten Typ mit Durchlochungam Rosenende gefunden, davon ein ornamentiertesExemplar (Abb. 4,9) und mehrere Stückemit Resten des hölzernen Schaftes (Abb. 4,1).Dazu kommen eine Anzahl von Flintgeräten(Abb. 4,5) sowie Keramik und Tierknochen(Abb. 4,2–4).Neue MethodenIm Jahre 2007 wurde erstmals eine neue Methodezur Probengewinnung von Dendro- hölzernangewendet. Das Sägen unter Wasser wurdeeingestellt und die Probe mit Hilfe von Sprengleinen(Abb. 5) unter Wasser abgesprengt, wasdie Arbeit wesentlich erleichterte. Das aufwendigeSägen und Freispülen der Stämme entfälltzugunsten einer kleinen Rille, die Platz für dieSprengschnur bietet. Dabei kommt das NonelUnidet Zündsystem zum Einsatz, das keinelektrisches System ist. Die Sprengschnur wirdpyramidenförmig um den Stamm gewickelt,gespannt und mit Plastikbändern fixiert (Abb.5,1). Die Lage der Sprengschnur (Riocord 80gr/m) und die Ladung ist abhängig vom Stammdurchmesserund dem Härtegrad des Holzes.Wasser hat eine dämpfende Wirkung, deshalbist der Sprengeffekt unter Wasser besser als überWasser, wo man mit der gleichen Ladung fürEichenstämme nur ein Weichholz (Nadelholz)durchtrennen könnte.Ein Detonator (U500) wird mit der Sprengschnurverbunden und ans Land geführt, wo ermit einer Zündschnur (Dynoline) zusammengeführtund an einer Boje oder an einem Pfahlbefestigt wird. Es ist wichtig, dass die Anordnungtrocken bleibt und gegen Zugwirkung gesichertist. In einem entsprechen Sicherheitsabstandwird die Zündschnur mit einer Zündeinrichtung(Dynistart2) verbunden (Abb. 5,2)und dann die Sprengung gezündet (Abb. 5,3).Sie breitet sich mit 2100 m/s aus und zündetden Detonator und die Hauptladung. Infolgeder Brenngeschwindigkeit in der Zündschnurkommt es zu einer Zeitverschiebung von 0,1–0,5s in Abhängigkeit vom Sicherheitsabstand. ZurAbb. 6: Abgesprengtes Eichenstammsegment bei der Beprobung am Ufer mit einerWaldsäge.Sprengung gehören auch die Signaltöne (Horn)oder die Rufe „Achtung Sprengung“ unmittelbarvor der Detonation.Das abgesprengte Stammsegment kann nun mitdem Boot oder anderen Hilfsmitteln an Landgezogen und dort die Baumscheiben abgesägtwerden. Bereits im dritten Jahr hat die MAGsechs Eichenstämme im Lillebelt untersucht undbeprobt, eine Feldarbeit, die weitaus schwierigerwar als zunächst vermutet. Die Probengewinnunggestaltet sich weitaus arbeitsintensiver alsdie Ausgrabung von Steinzeitplätzen unter Wasser.Viel Zeit muss aufgewendet werden, um dieHölzer überhaupt zu finden – vielfach waren dieTauchgänge ohne Erfolg.Für weiter Informationen zur MAG siehe auchim Internet unter www.marinearkgruppe.dk.Hier sind Neuigkeiten, Berichte und Fotos derAktionen zusammengestellt.Anschrift des VerfassersMarine-Arkæologisk-GruppeHans DalBørup Sandevej 58DK-7000 Fredericiawww.marinearkgruppe.dk19

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