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Documents - Janus Verlag

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NAU 14 2008Abb. 7: Greifbaggerprobenentnahmepunkte im 1 km² grossen Untersuchungsgebiet,Raster 100 x 100 m.Abb. 8: Rekonstruktioneiner mesolithischen Landschaftim Ärmelkanal in 35m Wassertiefe. Alle landschaftlichenDetails sinddurch geophysikalische undbotanische Analysen belegt;menschliche Aktivität wurdedurch Holzkohle- undmögliche Flintartefaktfundeerschlossen.24– Eine Liniendichte von nur 200 m als Gitteroder in linearer Form erwies sich hingegen alsunzulänglich, da beispielsweise die in die Furcheragende Landzunge hiermit nicht mehr erfasstwurde (Abb. 5).Es wurden ‚boomer, ‚pinger’ und ‚chirp’ Sedimentsonareeingesetzt. In diesem Fall erwiesensich die Niederfrequenz-‚boomer’-Daten (tiefeEindringung bei niedriger Auflösung) als amaussagekräftigsten. Im weiteren wurde die digitaleAuswertung der Sedimentsonardaten mitverschiedenen Softwareprogrammen getestetund verglichen. Es zeigte sich, dass die teurerenProgramme zwar detailliertere Bilder lieferten,die relevanten Strukturen mit der kostengünstigerenVariante jedoch ebenfalls identifizierbarwaren (Baggaley et al. 2004, 24 f.).VibrationsbohrkerneDie Entnahme von Vibrationsbohrkernen erfolgtin der Regel für geologische Analysen deraggregathaltigen Schichten. Um die Methodefür archäologische Analysen zu adaptieren, wurdengezielt Bohrkerne in ‚verdächtigen’ Arealenwie zum Beispiel der Landzunge entnommenund zur zentimetergenauen Auswertung anWessex Archaeology geliefert. Außerdem wurdeeine doppelte Bohrstrategie verfolgt. Währendder erste, reguläre Kern geöffnet, dokumentiertund beprobt wurde, lieferte der zweite Kern, inlichtundurchlässigen Plastikrohren entnommen,Material für optische Datierungen.Die zentimetergenaue Auswertung erwies sichals unerlässlich für die paläogeographische Rekonstruktionder Landschaft. Hierdurch gelanges, Torfschichten ebenso wie feinkörnige Sedimentezu erfassen, die aller Wahrscheinlichkeitnach in einer undynamischen Umgebung abgelagertwurden und je nach Zusammenhangals fluviale, limnische oder – wie in diesem Fall– ästuarine bzw. Salzmarschablagerungen interpretiertwerden können (Abb. 6). Dies geschiehtin Kooperation mit pollenanalytischen und makrobotanischenUntersuchungen sowie Auswertungender in den Schichten eingeschlossenenForaminiferen (Amöben), Diatomeen (Kieselalgen)und Ostrakoden (Muschelkrebse), dieunter anderem Aussagen zu Salinität und Klimaänderungenerlauben. Insbesondere die Torfundfeinkörnigen Schlickschichten sind vonInteresse für die Bewertung des archäologischenPotentials einer Gegend, da ästuarine Landschaftenwohl aufgrund ihrer hervorragendenSubsistenzbedingungen bevorzugte Siedlungsarealeprähistorischer Menschen waren (Simmons1996, 25–27; Fischer 2004, 27). Darüber hinauserlauben die Bohrkerne durch die Kombinationvon AMS- und optischen Datierungen mit denin den Kernen dokumentierten Überschwemmungshorizontenoftmals konkrete Aussagenzum Zeitpunkt der marinen Transgression einesGebietes (Paddenberg 2006a; dies. 2006 b).Greifbagger-ProbenGreifbagger-Probenentnahmen erfolgen in derRegel für benthische Analysen als Teil eines biologischenGutachtens. Durch eine systematischeGreifbagger-Probenentnahme in ‚verdächtigen’archäologischen Arealen wurde versucht, dieseMethode für archäologische Zwecke nutzbarzu machen und diese Flächen auf erodierendearchäologische Schichten und Oberflächenfundehin zu testen (Abb. 7). Da die zu untersuchendenFlächen oftmals einen oder mehrereQuadratkilometer groß sind, wurde ein Rastervon 100 x 100 m für jede Probe zugrunde gelegt.Obwohl es gelang, auf diese Weise einige

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