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Documents - Janus Verlag

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NAU 14 2008Abb. 3: Rekonstruktionder dreireihigen Befestigungim Feuchtboden,Schnitt 30.54zwei Querbalken, die sich überlagern. Einer dieserLängsbalken ist an einem Ende mit großenSteinen verkeilt und steht auf drei Pfählen, diein die Unterseite des Balkens eingezapft sind.Unterhalb der Steinsetzung zieht sich eine dünneFlechtwerkwand bis unter den Längsbalken(Abb. 5, HA7447 Abb. 6). Der südliche Querbalken(HA5355 Abb. 6) wird von vier schräggesetzten Pfählen arretiert. Die Konstruktionerscheint, besonders durch die eingezapftenPfähle recht komplex. Zwischen den Balken ließensich immer wieder Ast- und Rindenlagensowie verspülte Tonflecken feststellen, die aufeine Bodenkonstruktion hinweisen. Erschwertwird die Deutung der Konstruktion durch denMineralboden weiter im Westen. Dort ließensich nur noch Holzschatten verfolgen, die zueinem Knüppelboden gehören (Abb. 4).Die gesamte Konstruktion ist mit Schwellbalkenkonstruktionenvergleichbar, wie sie ausanderen Feuchtbodensiedlungen nördlich derAlpen bekannt sind. So konnten in Ürschhausen-Hornverschiedene Bodenkonstruktionenbeobachtet werden. Hartmut Gollnisch-Moosunterscheidet verschiedene Substruktionsebenen,zu denen Wandschwellen, Unterzüge unddie Schiftung gehören, die der Nivellierung desUntergrundes dienen (Gollnisch-Moos 1999,22 ff.). Lehmestriche auf Rinden- und Astlagensind in Ürschhausen-Horn u. a. in Haus 5belegt (Ebd. 34, Abb. 50). Eine ähnliche Balkenkonstruktionmit organischer Erhaltung istaus der Slowakei bekannt. Aus Mad‘arovce Zusammenhängenstammt die von Anton Točíkveröffentlichte und ebenfalls befestigte SiedlungNitransky Hrádok-Zámecek. Das Haus 6 dieserAnlage besteht aus einer quadratischen Grundflächevon 2,70 m 2 . Als Fußboden ließen sichstark vermoderte Reste eines Holzbohlenbelagesausmachen. Die Bohlen lagen im Abstand von0,50 m und waren ca. 25 cm breit. Über denBohlen lagen zwei Querbalken (Točík 1981 Taf.19,3).Parallelen für die eingezapfte Konstruktion derPfähle in Bruszczewo fehlen bisher. Ein mächtigerPfahl an der Ecke der Balkenkonstruktionweist bisher das jüngste Fälldatum der Siedlung(1779 v. Chr.) auf.Eine dritte Wohnstruktur liegt ebenfalls imÜbergangsbereich zwischen Feucht- und Mineralboden.Westlich der Wohnstruktur 1, überdecktvon Hangkolluvien und dem Aushubeines modernen Bewässerungsgrabens, lag eineweitere Wohnstruktur in Schnitt 52 (Abb. 2).Vor einer verkohlten Balkenwand im Westenfand sich eine verstürzte Wand aus gebranntenund ungebrannten Tonlagen. Dazwischen lagweitläufig verteilt ein großer, verkohlter Getreidevorrat.Die Schichten einer vierten, östlich anschließendenWohnstruktur ließen sich bis in denFeuchtboden verfolgen. Der verkohlten Balkenwandgegenüber, acht Meter weiter östlich, befandsich ein mächtiger, unten flach zugehauenerEichenpfosten (Dm. 16,5 cm) in einem Pfostenloch.Hinter dem Pfosten stand senkrechteine breite Bohle (25 cm breit, 3–6 cm dick undnoch 32 cm hoch erhalten) aus Kiefernholz,die vermutlich einen Teil einer Wand bildete

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