NAU 14 2008kontrollierter Ressourcenverschwendung undmöglichem Missmanagement. Eine sich entwickelndegesellschaftliche Stratifikation führtkeineswegs nur zu innovativen Veränderungen,sondern kann schließlich zur Vernichtung dereigenen lokalen Umwelt führen.Anschrift der VerfasserInnenJutta, Kneisel, Walter Dörfler,Helmut Kroll, Johannes MüllerInstitut für Ur- und FrühgeschichteChristian-Albrechts-Universität zu KielJohanna-Mestorf-Str. 2-624098 Kieljutta.Kneisel@ufg.uni-kiel.dejohannes.mueller@ufg.uni-kiel.de<strong>Janus</strong>z CzebreszukInstytut PrahistoriiUniwersytetu im. A. MickiewiczaUl. Świe,ty Marcin 78PL-61-809 Poznańjancze@amu.edu.plJean-Nicolas Haas, Notburga WahlmüllerUniversity of InnsbruckInstitute of BotanySternwartestraße 15A-6020 InnsbruckJean-Nicolas.Haas@uibk.ac.atSabine Karg, Sabine.Karg@natmus.dkThomas Wazny, twazny@uni.torun.plKarl-Uwe Heussner, dendro@dainst.dePiet Grootes, pgrootes@leibniz.uni-kiel.deLiteraturGollnisch-Moos 1999: H. Gollnisch-Moos,Ürschhausen-Horn. Haus- und Siedlungsstrukturender spätbronzezeitlichen Siedlung. Forschungen imSeebachtal 3. Archäologie im Thurgau 7 (Frauenfeld1999).Czebreszuk 2003: J. Czebreszuk, Stratigraphien deszentralen Siedlungsareales und des Grabens. In: J.Czebreszuk/Müller (Hrsg.), Bruszczewo I. 79–92.Kneisel im Druck: J. Kneisel, Grabungsbericht derJahre 2004–2006. Bruszczewo II (im Druck).J. Czebreszuk/J. Müller (Hrsg.), Bruszczewo I. Ausgrabungenund Forschungen in einer prähistorischenSiedlungskammer Großpolens (Poznań 2004).J. Czebreszuk/J. Müller (Hrsg.), Bruszczewo II (imDruck).Czebreszuk/Müller 2003: J. Czebreszuk/J. Müller(Hrsg.), Bruszczewo – eine frühbronzezeitlicheSiedlung mit Feuchtbodenerhaltung in Großpolen.Vorbericht zu den Ausgrabungen 1999–2001. Germania81, 2003, 443–480.Czebreszuk/Ducke/Müller/Silska 2004: J. Czebreszuk/B.Ducke/J. Müller/P. Silska, Die Siedlungsstrukturenund Siedlungstopographie. In: J. Czebreszuk/J.Müller (Hrsg.), Bruszczewo I. 71–78.Diamond 2005: J. Diamond, Kollaps. Warum Gesellschaftenüberleben oder untergehen (Frankfurt/Main 2005).Diers 2007: S. Diers, Feinstratigraphie und Chronologie.Archäologische und palynologische Analysen.Eine Fallstudie zum Fundplatz Bruszczewo 5 inGroßpolen. Die Keramik der Flächen 1 und 2 vonSchnitt 30 der Grabung 2004 und 2005 sowie einPollenprofil aus dem Nordprofil der Fläche 2 von2005. Ungedr. Magisterarbeit (Kiel 2007).Diers im Druck: S. Diers, Feinstratigraphie undChronologie. Archäologische und palynologischeAnalysen. In: J. Czebreszuk/J. Müller (Hrsg.),Bruszczewo II (im Druck).Haas/Wahlmüller im Druck: J. N. Haas/ N. Wahlmüller,Floren-, Vegetations- und Milieuveränderungenim Zuge der bronzezeitlichen Besiedlung vonBruszczewo (Polen) und der landwirtschaftlichenNutzung der umliegenden Gebiete. In: J. Czebreszuk/J.Müller (Hrsg.), Bruszczewo II (im Druck).Kneisel/Kroll im Druck: J. Kneisel/H. Kroll,Ergebnisse der Holzanalysen. In: J. Czebreszuk/J. Müller (Hrsg.), Bruszczewo II (im Druck).Kroll im Druck: H. Kroll, Großrestanalyse. In: J.Czebreszuk/J. Müller (Hrsg.), Bruszczewo II (imDruck).Moore 1986: P. D. Moore, Man and Mire: a Longand Wet Relationship. Trans. Bot. Soc. Edinb. 45,1986, 77–95.Moore 1988: P. D. Moore, The Development ofMoorlands and Upland Mires. In: M. Jones, Archaeologyand the Flora of the British Isles. Human influenceon the evolution of plant communities (Oxford1988) 116–122.Müller 2004a: J. Müller, Die Stratigraphie inSchnitt 10/99. In: J. Czebreszuk/J. Müller (Hrsg.),Bruszczewo I. 93–98.Müller 2004b: J. Müller, Die östlichen Feuchtboden-areale: Stratigraphien und Architektur. In:J. Müller/J. Czebreszuk (Hrsg.), Bruszczewo I.99–136.Nadler 2001: M. Nadler, Einzelhof oder Häuptlingshaus?Gedanken zu den Langhäusern der Frühbronzezeit.In: Aktuelles zur Frühbronzezeit und frühenMittelbronzezeit im nördlichen Alpenvorland.Hemmenhofener Skripte 2 (Freiburg i. Brsg. 2001)39–46.Rassmann 2004: K. Rassmann, Die Bemerkungenzu den chemischen Analysen von Kupferartefaktenaus der Siedlung von Bruszczewo. In: J. Czebreszuk/J. Müller (Hrsg.), Bruszczewo I. 257–262.Rassmann im Druck: K. Rassmann, Neue chemischeAnalysen von Kupferartefakten aus der Siedlung vonBruszczewo. In: J. Czebreszuk/J. Müller (Hrsg.),Bruszczewo II (im Druck).Točík 1981: A. Točík, Nitransky Hrádok-Zámecek.Bronzezeitlich befestigte Siedlung der Mad‘arovce-Kultur (Nitra 1981).Wazny im Druck: T. Wazny, Bericht der Dendrochronologie.In: Bruszczewo II (im Druck).58
Archäologische Gutachten im Rahmen derUmweltverträglichkeitsprüfungen für die geplantenFahrrinnenanpassungen von Elbe und Weser –Fragestellung und MethodikRuth Blankenfeldt und Martin MainbergerAbstractIm Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau der Wasserstraßen Elbe und Weser durchgeführte Umweltverträglichkeitsprüfungenschlossen auch kulturelle Schutzgüter in die Untersuchungen mit ein. Auf der Grundlage vonLiteratur-, Museums- und Aktenrecherchen, stratigrafischen Analysen sowie hydroakustischen Vermessungen wurdenfür das Elbe- und Weserästuar archäologische Gutachten erstellt. Der vorliegende Artikel fasst Ausgangspunkt,Arbeitsschritte und methodisches Vorgehen dieser beiden Gutachten zusammen.AbstractCultural heritage were included in the environmental impact assessment study on the planned developments to thewaterways of the Elbe and Weser. Archaeological reports were compiled for the Elbe and Weser estuaries based onresearch in literature, museums and records, stratigraphic analyses and hydroacoustic surveys. The presented articleoutlines the starting points, procedures and methodology behind of both these expertises.Translation Jamie McIntoshEinleitungDie Elbe und die Weser dienen seit Menschengedenkenals wichtige Wasserstraßen. Vor allemdie Unterläufe beider Flüsse wurden weitgehendan diese Rolle angepasst und haben sich in denletzten hundert Jahren von ehemals oberwasserregiertenNaturgewässern in trichterförmig ausgebaute,hydrologisch maritimen Bedingungenunterworfene Großkanäle verwandelt. WichtigstesZiel der entsprechenden Ausbaumaßnahmenwar stets – neben Schutzmaßnahmengegen Hochwässer – die Vertiefung der Fahrrinnen,um stetig größer werdenden WasserfahrzeugenZugang zu den Häfen und Terminals imBinnenland und an der Küste zu ermöglichen.Auch das Zeitalter der Containerschifffahrt hatdiese Tendenz zu immer mehr, immer größerenund immer tiefer gehenden Schiffen nichtgebremst. Die letzten umfangreichen Fahrwasservertiefungenim Weser- und Elbeästuar fanden1998/1999 statt. In den Jahren 2000/2002stellten das Land Niedersachsen, die HansestadtBremen und die Freie und HansestadtHamburg beim zuständigen Ministerium fürVerkehr, Bau- und Wohnungswesen BMVBW(jetzt: BMVBS) erneut Anträge auf Fahrwasservertiefungen.Die Planfeststellungsverfahrenfür die beiden Anpassungsmaßnahmen, die vonder Gewässerdirektion Nordwest durchgeführtwerden, befinden sich inzwischen in einem fortgeschrittenenStadium. Wann mit dem Beginnder Baggerungen zu rechnen ist, ist zurzeit allerdingsnoch nicht abzusehen.Im Fall der Elbe handelt es sich um den Bereichzwischen dem Hamburger Hafen und demAbb. 1: Containerschiffauf der Außenelbe (Foto:R. Blankenfeldt).59