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Documents - Janus Verlag

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Die archäologische Erforschung der Roseninsel im Starnberger See …den Pfahlresten der Schweizer Seen, sowie des Bodenseeserkennen (Auch beim Bodensee liegen diePfahlbauten in ähnlicher Wassertiefe am flacherenWestufer).Die vorgeschichtliche Besiedlungszeit stimmt mitder bei diesen Seen überein. Daraus ergibt sich,dass das Problem der vorgeschichtlichen Besiedlungder Roseninsel durchaus noch nicht endgültig gelöstist. Da von überdurchschnittlich starken Schwankungendes Seespiegels während des Mittelaltersnichts bekannt ist, ist nicht einzusehen, warum anStellen, die für Brückenbau oder Uferbefestigungenu. dergl. nicht in Frage kamen, Pfähle angebrachtworden sein sollen.Unter Annahme eines mehrere Meter tieferen Seespiegelstandeswährend der subborealen Zeit, worübererst Moorprofile in den Verlandungszonendes Sees aufklären würden 2 , handelt es sich auchbei der Roseninsel – aber ebenso wie bei den anderenSeen – um eine U f e r r a n d s i e d l u n g. Wiebei diesen Seen, so sind auch bei der Roseninsel alleFragen, die mit den vorgeschichtlichen Wohnstättenverknüpft sind, noch nicht endgültig gelöst …“Die in diesen Zeilen dokumentierten archäologischenProspektionen Schmidtlers sind bisheute nahezu völlig unbekannt geblieben undfanden lediglich marginal Aufnahme in der archäologischenFachliteratur (Bayer. Vorgeschbl.17, 1948, 72 f. Taf. 17,4); die beiden von ihmgeborgenen urnenfelderzeitlichen Tongefäße(Abb. 4) sind als einzige restaurierte Gefäße dieserZeitstellung von der Roseninsel in der Schausammlungder Archäologischen StaatssammlungMünchen (Abb. 4a) sowie im HeimatmuseumStarnberg (Abb. 4b) zu besichtigen. Die vonFriedrich Wagner durchgeführte Datierung desKegelhalsgefäßes (Abb. 4a) lässt sich inzwischengenauer fassen: Es gehört dem Frühstadium derspätbronzezeitlichen Besiedlung der Roseninselwährend der mittleren Urnenfelderzeit (HaA2,11. Jh. v. Chr.) an.Schmidtlers Bericht geht über rein forschungsgeschichtlicheBelange in mehrerlei Hinsichthinaus. Zum einen entlarvt er die starre wissenschaftlicheHaltung von Paul Reinecke undFerdinand Birkner zum Charakter der Pfahlbautenan der Roseninsel mit dem einfachenMittel der kritischen Nachschau als unhaltbar.In der Tat hätte sie die abwegig erscheinendevollständige Entkopplung des umfangreichenprähistorischen Fundgutes mit den zahlreichenHolzbefunden in den Flachwasserzonen umdie Roseninsel zur Folge. Bereits Sigmund v.Schab hatte ja, wie Schmidtler ausführte, schonAbb. 5: Oberflächenaufnahmedes Seegrundes an der Ostseite derRoseninsel in den Jahren 1990,1992 und 1994 (Zeichnung:Rainer A. Mayer; nach Beer/Schmid 2001, 39 Abb. 21).79

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