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KiP : Kids Participation in Research - AECC-Bio - Universität Wien

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3. Zwischenbericht über die ersten wissenschaftlichen Ergebnisse Oktober 2011Mit dieser Fallstudie konnten wir somit zeigen, dass das Aushandeln unterschiedlicher Sichtweisenzwischen WissenschaftlerInnen und SchülerInnen e<strong>in</strong>en wichtigen Lernfaktor <strong>in</strong> <strong>KiP</strong> darstellt.Entscheidend dafür ist, dass für e<strong>in</strong> solches Aushandeln Raum geschaffen wird und SchülerInnen vonSeiten der LehrerInnen und FachdidaktikerInnen dabei unterstützt werden.Aber nicht nur die <strong>Bio</strong>wissenschaftlerInnen werden <strong>in</strong> <strong>KiP</strong> aufgefordert, sich mit der Denkwelt derSchülerInnen ause<strong>in</strong>ander zu setzen. Auch wir FachdidaktikerInnen s<strong>in</strong>d damit konfrontiert, wennSchülerInnen mit uns geme<strong>in</strong>sam diese Lernumgebung für authentisches Forschendes Lernenbeforschen. Auch dazu e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Beispiel aus unserer aktuellen Forschungsarbeit: WirFachdidaktikerInnen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>KiP</strong> <strong>in</strong> unserer Forschungsarbeit daran <strong>in</strong>teressiert, dieFaktoren/Wirkvariablen dieser Lernumgebung zu identifizieren und auf deren Wirksamkeit h<strong>in</strong> zuuntersuchen. Unter anderem lassen sich vor dem H<strong>in</strong>tergrund der Fachliteratur folgende Faktorenidentifizieren: der Faktor „authentischer E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> Science-<strong>in</strong>-the-mak<strong>in</strong>g“, der Faktor „ForschendesLernen“, der Faktor „Verhandlung unterschiedlicher Sichtweisen“, oder aber der Faktor „immensesWissen der <strong>Bio</strong>wissenschaftlerInnen über naturwissenschaftliche Forschung“. In der geme<strong>in</strong>samenfachdidaktischen Forschungsarbeit mit SchülerInnen im FD-<strong>KiP</strong> s<strong>in</strong>d wir momentan damit konfrontiert,dass SchülerInnen diese Lernumgebung, die wir <strong>in</strong> so ausdifferenzierter Weise wahrnehmen, sehr vielreduzierter sehen. Für das ForscherInnenpaar im FD-<strong>KiP</strong> lassen sich die Kooperationserfahrungen mitden WissenschaftlerInnen <strong>in</strong> zwei Phasen e<strong>in</strong>teilen: Phasen von Frontalunterricht und Phasen desSelbertuns. Ersteres wird als demotivierend abgelehnt, letzteres wird h<strong>in</strong>sichtlich Motivation hochbewertet. So etwas ist für uns Entwickler zunächst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Schock: E<strong>in</strong>e Lernumgebung, die füruns so vielfältig und reichhaltig ist, wird <strong>in</strong> zwei groben Kategorien abgehandelt. Aber wenn man denSchock überwunden hat, wird’s auch schon spannend. Wir s<strong>in</strong>d neugierig geworden, wieSchülerInnen zu dieser Sichtweise kommen. Aber wir beg<strong>in</strong>nen uns auch zu fragen, wie wir zuunserer Sichtweise auf das gleiche Phänomen gekommen s<strong>in</strong>d: Wie kommt es, dass wir dieBedeutung e<strong>in</strong>er echten Wissenschaftler<strong>in</strong> so groß e<strong>in</strong>schätzen und SchülerInnen diesem Faktor derLernumgebung ke<strong>in</strong>e Bedeutung zumessen? Wie kommt es, dass wir e<strong>in</strong> Gespräch zwischenSchülerInnen und e<strong>in</strong>er Wissenschaftler<strong>in</strong> als spannende Ause<strong>in</strong>andersetzung über unterschiedlicheSichtweisen zur Auff<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>er Forschungsfrage wahrnehmen und die SchülerInnen dasselbeGespräch als „Frontalunterricht“ wahrnehmen? Und was bedeutet der Blick der SchülerInnen aufdiese Lernumgebung für ihr Lernen dar<strong>in</strong>?Es gibt auf diese Fragen bis dato noch ke<strong>in</strong>e Antworten, aber dieser kurze E<strong>in</strong>blick gibt uns dieMöglichkeit auf e<strong>in</strong>er methodischen Ebene unseren Zugang zur partizipativen, fachdidaktischenForschungsarbeit aufzuzeigen, der wiederum stark auf den E<strong>in</strong>bezug von unterschiedlichenSichtweisen baut:Aus der Fachliteratur zu partizipativer Forschung wissen wir, dass K<strong>in</strong>der und JugendlicheProblemstellungen aus anderen Blickw<strong>in</strong>keln betrachten als Erwachsene und davon ausgehendFragen stellen, die Erwachsene als „outsider“ der Jugendkultur, wahrsche<strong>in</strong>lich nie stellen würden(Kellet 2005). Wir f<strong>in</strong>den diese Befunde <strong>in</strong> unserer eigenen, partizipativen Forschungsarbeit mitSchülerInnen bestätigt und beg<strong>in</strong>nen zu verstehen, wie die Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der uns fremdenSichtweise unsere eigene Sichtweise auf den Forschungsgegenstand vertiefen hilft. Ähnlich wie im10

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