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KiP : Kids Participation in Research - AECC-Bio - Universität Wien

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3. Zwischenbericht über die ersten wissenschaftlichen Ergebnisse Oktober 2011Am Beispiel der Frage nach der Stabilität oder Wandelbarkeit von Wissen bzw. Wahrheit lässt siche<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> adäquate oder nicht adäquate Sichtweisen der SchülerInnen speziell <strong>in</strong> den Datender Gruppendiskussionen oft nicht e<strong>in</strong>fach treffen, der Kontext des Diskussionsrahmens ist für dieArgumentationsrichtung häufig mitentscheidend:• Wissen heutiger WissenschaftlerInnen wird <strong>in</strong> den Diskursen häufig als stabiles Wissengenannt.• Wissen früherer WissenschaftlerInnen wird oft als wandelbar beschrieben.• Wissen zukünftiger WissenschaftlerInnen wird manchmal beschrieben als Wissen das aufgrundneuer technischer Möglichkeiten heutiges ersetzen kann.Van Eijck et al. kommen <strong>in</strong> ihrer Studie aus dem Jahre 2009 ebenfalls zur E<strong>in</strong>schätzung, dass derEntstehungskontext von Bildern über die Naturwissenschaft wesentlichen E<strong>in</strong>fluss auf derenAusprägung hat. Sie ziehen daraus die Schlussfolgerungen, dass e<strong>in</strong>e Offenlegung dieses Kontextesbei der Beschreibung des Wissenschaftsverständnisses essentiell ist.B) Positionen des Realismus bei SchülerInnenLederman (2007) erkennt bei SchülerInnen neben empiristischen Sichtweisen auch philosophischePositionen des Realismus. E<strong>in</strong>e Position des Realismus e<strong>in</strong>zunehmen bedeutet, dass imWesentlichen e<strong>in</strong>e reale Außenwelt existiert, die tatsächlich so ist wie sie sich uns Menschen aufgrundunserer S<strong>in</strong>nesorgane darstellt. Diese Vorstellungen f<strong>in</strong>den sich auch <strong>in</strong> dieser Studie wieder.Daraus lassen sich folgende Interpretationen ableiten. Wenn SchülerInnen davon ausgehen, dassWissenschaftlerInnen e<strong>in</strong>e reale Welt nur sorgfältig genug messen müssen, um Wissen erkennen zukönnen, müssen aus wissenschaftlich durchgeführten Untersuchungen stammende Daten nicht mehrvor dem H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>er Theorie <strong>in</strong>terpretiert werden. Wissen steigt gleichsam aus den Daten auf.Das Bild des „aus den Daten aufsteigenden Wissens" stammt von Driver (1996), sie spricht <strong>in</strong>solchem Fall von e<strong>in</strong>em naiven Realismus.Diese E<strong>in</strong>sicht hat Konsequenzen für die prozessbegleitende Fachdidaktik und die Kooperationen vonWissenschaftlerInnen und SchülerInnen. WissenschaftlerInnen arbeiten kont<strong>in</strong>uierlich mit vielenkomplexen impliziten Theorien, die sie untere<strong>in</strong>ander teilweise gar nicht kommunizieren (müssen).Wenn SchülerInnen und WissenschaftlerInnen geme<strong>in</strong>sam arbeiten, ist von fachdidaktischer Seitewichtig auf e<strong>in</strong>e Explikation von Theorien und anderen Elementen von Nature of Science zu achten,damit e<strong>in</strong>e Kooperation auf gleicher Augenhöhe stattf<strong>in</strong>den kann.Die Bedeutung e<strong>in</strong>er expliziten Bearbeitung von NoS für die Unterstützung der Entwicklung vonWissenschaftsverständnis <strong>in</strong> authentischen Lernumgebungen wird auch <strong>in</strong> der Literatur (Lederman2008, Sadler 2010) hervorgehoben.21

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