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PARTNERSUCHE IM SOZIALEN WANDEL - ElitePartner-Akademie

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KAPITEL 10 – ZUSAMMENFASSUNG UND GESAMTRESÜMEE<br />

Ehe ist in der Industriegesellschaft des 21.Jahrhunderts keine gesellschaftliche oder<br />

wirtschaftliche Zwangsgemeinschaft mehr. Das Argument, dass mehr als ein Drittel<br />

aller Ehen geschieden wird, kann wegen der hohen Wiederverheiratungsquote nicht<br />

als Beleg für den Bedeutungsverlust von Ehe und Familie geltend gemacht werden.<br />

(vgl. Prahl, 2002, S. 56). Denn ein Grund, warum um 1900 nur 0,5% der Ehen<br />

geschieden wurden liegt wahrscheinlich auch an der damaligen rechtlich und<br />

ökonomisch schwierigen Situation, wo es noch nicht die Möglichkeit einer<br />

einvernehmlichen Scheidung gab. Von Interesse sollte nicht sein, warum gut ein<br />

Drittel aller Ehen geschieden werden, sondern warum die restlichen zwei Drittel aller<br />

Ehen funktionieren bzw warum Geschiedene zu einer nochmaligen Eheschließung<br />

bereit sind.<br />

Die jeweiligen Vorstellungen von einem gemeinsamen Leben, von Liebe und Zukunft<br />

müssen in einem »Balanceakt« (Prahl, 2002, S.59) immer wieder ausgehandelt<br />

werden und es kann passieren, dass Paare scheitern. Die Enttraditionalisierung von<br />

Ehe und Familie ergibt somit auch die Chance neue Formen des Zusammenlebens<br />

auszuprobieren. Aus soziologischer Sicht besteht jedoch kein Grund von einer<br />

„wachsenden Bindungsunfähigkeit bzw –willigkeit zu sprechen“ (Prahl. 2002, S.59).<br />

Die Partnerwahl ist heute eine freie Wahl, in den meisten Fällen losgelöst von<br />

familiären, staatlichen oder kirchlichen Bevormundungen und den persönlichen<br />

Vorlieben des Einzelnen überlassen, es zählen nicht mehr Stand und Eigentum. Das<br />

tatsächliche Heiratsverhalten zeigt jedoch ein ganz anderes Bild: sehr oft finden<br />

Partner zusammen, die sich in Bezug auf Merkmale wie Herkunft, Bildung, Alter oder<br />

Konfession gleichen, wobei oft Partner mit gleichen oder zumindest ähnlichen<br />

Bildungsabschlüssen gewählt werden. In der breiten Diskussion der Partnersuche<br />

geht es jedoch nicht darum WEN wir finden, sondern WO und WIE wir ihn oder sie<br />

finden. Dem Einzelnen stehen nicht alle „Suchenden“ zur Verfügung sondern nur<br />

eine stark begrenzte Auswahl – und hier liegen auch die Vorteile professioneller<br />

Partnerinstitute bzw Partnerbörsen. Denn nur diejenigen, die sich dort registrieren<br />

lassen und meist auch einen relativ hohen Beitrag bezahlen, sind mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit auch an einer fixen Partnerschaft interessiert.<br />

ANDREA LEIDINGER-GRUBER SEITE 106 VON 123

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