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PARTNERSUCHE IM SOZIALEN WANDEL - ElitePartner-Akademie

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KAPITEL 2 - PARTNERWAHL<br />

finden, bevor sie sich erwählen können. Besonders schwer ist diese Suche für<br />

Menschen, die in großer Abhängigkeit gehalten werden, die in ländlichen oder<br />

kleinbürgerlichen Verhältnissen aufwachsen oder Behinderte.<br />

So kann es passieren, dass sich Partner mit ähnlich schwacher Ich-Struktur wählen,<br />

weil beide – unbewusst – Angst vor einer zu starken Bindung inklusive emotionalem<br />

Gehalt haben; andererseits fühlen sie sich zu schwach und zu gefährdet, ihr Leben<br />

alleine zu meistern. Andere wählen aus ähnlichen Gründen einen Partner, mit dem<br />

sie nur einige Seiten des Lebens teilen und so den nötigen Abstand wahren. Dies<br />

kann ein Motiv für häufigen Partnerwechsel sein. Die Partnerwahl ist weiters<br />

abhängig von der bisherigen Lebensgeschichte. Dabei spielen Erfahrungen ebenso<br />

eine Rolle wie das Elternbild – „der Partner wird oft in direktem Bezug zum Bild des<br />

gegengeschlechtlichen Elternteils gewählt.“ (Vögelin, 1989, S.14).<br />

6 PARTNERWAHL UND EINSPIELEN DER KOLLUSION NACH WILLI<br />

Willi ist der Meinung, dass es zuerst um die Frage geht, „ob sich bei der Partnerwahl<br />

eher gleichartige oder gegensätzliche Persönlichkeitsstrukturen anziehen“ (Zitat nach<br />

Willi, 1975, S.179). Dennoch findet er, dass die Gleichartigkeit der Partner in Bezug<br />

auf Klasse, Rasse, Religion, Weltanschauung, Werthaltung, Einstellung, Gewohnheit<br />

und Interesse durch mehrere Studien als gesichert gilt (siehe auch Homogamie und<br />

Heterogamie Seite 27). Was vor allem dadurch begründet werden kann, dass die<br />

Chance, einen Partner kennen zu lernen, der der gleichen sozialen oder beruflichen<br />

Schicht angehört wesentlich größer ist. Schwieriger ist die Partnerwahl unter<br />

Berücksichtigung von Persönlichkeitsmerkmalen und hier sind auch die Ergebnisse<br />

der Untersuchungen sehr konträr, denn die emotionalen Faktoren wie Ängste, Triebe<br />

und Bedürfnisse sind schwer überprüfbar.<br />

Was passiert tatsächlich in der Phase des Kennen lernens? Willi beschreibt dies als<br />

einen intensiven Anpassungsvorgang, in dem die neue Umgebung abgetastet wird.<br />

Am wohlsten werden wir uns dort fühlen, wo wir so gesehen und akzeptiert werden,<br />

wie wir uns selbst sehen oder gerne sehen würden. Wenn sich zwei Partner erstmals<br />

treffen, setzt ein intensiver Prozess gegenseitiger Selbstdefinition ein. Meist spüren<br />

wir schon „auf den ersten Blick“ ob eine nähere Begegnung überhaupt einen Sinn<br />

ANDREA LEIDINGER-GRUBER SEITE 31 VON 123

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