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PARTNERSUCHE IM SOZIALEN WANDEL - ElitePartner-Akademie

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KAPITEL 2 - PARTNERWAHL<br />

C DER EINFLUSS DES BILDUNGSSYSTEMS AUF DIE<br />

PARTNERWAHL<br />

Die Antwort auf die Frage „Wer heiratet wen“ ist meist eine Reproduktion der<br />

sozialen Ungleichheit einer Gesellschaft. Von einer homogamen Ehe wird dann<br />

gesprochen, wenn die Partner die gleichen oder ähnlichen Ressourcen in Bezug auf<br />

Bildung und Berufsposition haben. Heterogame Ehen sind dadurch gekennzeichnet,<br />

dass durch die Heirat ein bedeutsamer Ausgleich für einen der Partner in Bezug auf<br />

bisher erfahrene Benachteiligungen in der Gesellschaft erfolgt.<br />

Wenn diese Bildungshomogamie im historischen Verlauf noch weiter zunimmt, führt<br />

dies zwangsläufig nicht nur zu einer Verstärkung sozialer Ungleichheiten zwischen<br />

Ehepaaren, sondern auch zu einer wachsenden Differenzierung sozialer Chancen<br />

der jeweils nächsten Generation. Die wichtigste Erkenntnis der Studie von Blossfeld<br />

und Timm zeigt eine starke positive Korrelation 11 zwischen den Merkmalen »soziale<br />

Herkunft« und »Bildungsniveau« der Heiratspartner. Daher lässt sich auch vermuten,<br />

dass es auch in modernen Gesellschaften Kräfte gibt, die soziale Ungleichheit<br />

reproduziert und somit die Wahl der Ehepartner beeinflusst.<br />

Da sowohl Frauen als auch Männer heutzutage zur Heirat nicht mehr gezwungen<br />

werden, stellt sich die Frage, welche Mechanismen Einfluss darauf haben, dass noch<br />

immer eine weitgehende Reproduktion sozialer Ungleichheiten durch eine Heirat<br />

erfolgt bzw umgekehrt formuliert warum es einer nicht unbedeutenden Zahl von<br />

Männern und Frauen dennoch gelingt, diesen Kräften der sozialen Reproduktion zu<br />

entkommen und Partner zu heiraten, die ihrem Herkunftsstatus und ihrem<br />

Bildungsniveau nicht entsprechen.<br />

Unter Verwendung einer 4-stufigen Bildungsklassifikation (Stufe 1 = Volksschul-<br />

/Hauptschulabschluss oder mittlere Reife ohne Beraufsausbildung; Stufe 2 =<br />

Volksschul-/Hauptschulabschluss oder mittlere Reife mit Berufsausbildung oder<br />

Abitur mit und ohne Berufsausbildung; Stufe 3 = Fachhochschulabschluss und<br />

11 Es gibt positive und negative Korrelationen. Ein Beispiel für eine positive Korrelation (je mehr,<br />

desto mehr) ist: Je mehr Futter, desto dickere Kühe. Ein Beispiel für eine negative Korrelation (je<br />

mehr, desto weniger) ist: Je mehr Verkauf von Regenschirmen, desto weniger Verkauf von<br />

Sonnencreme.<br />

ANDREA LEIDINGER-GRUBER SEITE 23 VON 123

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