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PARTNERSUCHE IM SOZIALEN WANDEL - ElitePartner-Akademie

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C BEZIEHUNGSAUFBAU ALS PROZESS<br />

KAPITEL 6 - AUFBAUPHASE EINER ZWEIERBEZIEHUNG<br />

Ein Beziehungsaufbau hängt immer auch von den gegebenen Chancen ab. Viele<br />

Personen scheiden als Beziehungspartner/in aus, weil sie sich ein Leben lang nie<br />

begegnen. Andere dagegen sind durch bestehende zahlreiche Kontaktmöglichkeiten<br />

in hohem Maße potentielle Kandidaten bzw Kandidatinnen. Besteht vorerst nur eine<br />

einseitige Aufmerksamkeit, dann wird die Interaktion umso erfolgreicher, je mehr<br />

Merkmale die wahrgenommene Person zeigt. Dabei kann es natürlich zu einer<br />

Abfuhr kommen, aber auch zu zeitlichen und räumlichen Hindernissen, die für die<br />

Kontaktaufnahme noch überwunden werden müssen. Kommt eine Kontaktaufnahme<br />

zustande, werden die ersten Eindrücke durch „Prozesse der Personenwahrnehmung<br />

und Taktiken der Selbstdarstellung“ (Lenz, 1990, S.77) geformt.<br />

Personen, die wir mögen, schreiben wir bei dieser ersten Wahrnehmung positive<br />

Eigenschaften zu und jene, die wir nicht mögen, negative. Außerdem neigen wir<br />

dazu, dass wir bei anderen Personen ähnliche Eigenschaften erkennen, von denen<br />

wir überzeugt sind, dass auch wir sie besitzen. Die sich begegnenden Personen<br />

stellen sich selbst in einer bestimmten Art und Weise dar und entwerfen gleichzeitig<br />

auch ein Bild des anderen. Dieses »Hin und Her« hat zum Ziel, zu einer zumindest<br />

vorläufigen Verständigung zu kommen, wer wir selber sind und wer die andere<br />

Person ist. Backmann deutet an, dass in einer frühen Phase eine Beziehung ein<br />

Nutzen-Kosten-Kalkül ist, ein bloßes buchhalterisches Konstatieren (vgl. Lenz, 1990,<br />

S.78). Viele Beziehungen verharren auf dieser Stufe, denn als nächste Stufe folgt der<br />

Prozess der »Selbstenthüllung«. Beide Partner sind zunehmend bereit, intimere<br />

Aspekte ihres Selbst zu enthüllen und dadurch sammeln beide Seiten mehr<br />

Informationen über die jeweils andere Person. Es bilden sich stabile<br />

Handlungsmuster, Routinen oder Kombinationen von Verhaltensweisen, die die<br />

Alltagsaktivitäten des Paares konstituieren (vgl. Lenz, 1990, S.78), Eigenschaften,<br />

Einstellungen und alle für die Beziehungen relevanten Teile treten in<br />

Wechselbeziehung. Dabei beeinflussen Wendepunkte nachhaltig die Beziehung,<br />

indem sie die Aufbauphase beschleunigen oder verzögern. Wendepunkte können<br />

Aussagen sein (z.B. Sie sagte mir, dass sie sich in mich verliebt habe), die<br />

Schulbildung der beteiligten Personen oder die Vorstellung bei den Eltern.<br />

ANDREA LEIDINGER-GRUBER SEITE 62 VON 123

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