PARTNERSUCHE IM SOZIALEN WANDEL - ElitePartner-Akademie
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KAPITEL 4 - SOZIOLOGIE DER ZWEIERBEZIEHUNG<br />
Alle drei wurden durch die sich ausbreitende Sorge um die wachsende Instabilität<br />
von Familien erarbeitet. Die Entdeckung der Partnerwahl als Thema war somit eng<br />
mit der Befürchtung verbunden, dass sich die wachsende Bedeutung des<br />
romantischen Ideals bei der Wahl des Ehegatten/der Ehegattin nachteilig auf<br />
Familien auswirken könnte. Alle drei Themenkomplexe, die in der deutschsprachigen<br />
Familienforschung noch keine vergleichbare Bedeutung erlangten, begründen zwar<br />
eine höhere Aufmerksamkeit für die Ehe, zeigen aber zugleich auch, wie sehr diese<br />
an eine „dominante Familien-Optik“ (Lenz, 1990, S.10) gebunden bleiben<br />
Lange Zeit haben sich Psychologen nur mit gescheiterten Beziehungen beschäftigt –<br />
kein Wunder, zur Familienberatung kommt nur wer ein Problem hat. Warum aber<br />
haben sich Wissenschafter nicht mit funktionierenden Beziehungen beschäftigt?<br />
Wenn glückliche Paare beobachtet werden, können wir dann von Ihnen lernen, Streit<br />
zu vermeiden? Das ist leider nur zum Teil möglich, da der Mensch sich nicht<br />
katalogisieren lässt, denn er ist individuell. Und daher ist es schwer zu sagen,<br />
Person A passt aufgrund dieser und jener Eigenschaften, Charakterzüge, Aussehen,<br />
etc zu Person B.<br />
Die Ehe hat zumindest in weiten Teilen der Gesellschaft erhebliche kulturelle<br />
Legitimationseinbußen durchgemacht. Aus der Liebe folgt heute nicht mehr – wie es<br />
Tyrell (1988, S.155) formuliert hat – „bindend und motivational zwingend Heirat/Ehe“.<br />
Es kommt vielmehr zu einer Entkoppelung von Liebe und Ehe. Für ein Paar stehen<br />
unterschiedliche Beziehungsformen offen, in denen das gemeinsame sexuelle<br />
Erleben und ein (evt. gemeinsamer) Alltag vereinbart sind. Wer liebt, muss noch<br />
lange nicht auch heiraten. Ein Leben ohne Trauschein ist schon lange kein »Makel«<br />
mehr.<br />
In unserem täglichen Leben sind wir immer wieder mit der Frage nach dem<br />
Familienstand konfrontiert und die klassische Einteilung lautet dabei:<br />
� ledig<br />
� verheiratet<br />
� geschieden<br />
� verwitwet<br />
ANDREA LEIDINGER-GRUBER SEITE 49 VON 123