PARTNERSUCHE IM SOZIALEN WANDEL - ElitePartner-Akademie

KAPITEL 3 – PARTNERSCHAFT, FAMILIE UND EHE IM WANDEL DER ZEIT
Kapitel 3
PARTNERSCHAFT, FAMILIE UND EHE IM WANDEL DER ZEIT
„ES GIBT KEIN REZEPT FÜR EINE
GLÜCKLICHE, FUNKTIONIERENDE EHE.
NUR EINFACH LIEBE“
Mario Adorf
Um die Partnersuche im 21.Jahrhundert zu untersuchen ist es notwendig, die
Entwicklung von Partnerschaft, Familie und Ehe im Laufe der letzten Jahrhunderte zu
betrachten. Denn nur dadurch wird klar erkennbar, dass mit diesen Veränderungen
erst die Möglichkeiten dieser modernen Partnersuche geschaffen wurden.
Im Mittelalter standen sich zwei Konzeptionen der Ehe gegenüber: das vom Adel
vertretene Wertesystem als Allianz zweier ehrbarer Familien und das patriarchalische
Prinzip der Geschlechterfolge zur Sicherung des Erbes. Adelige und Ritter vertraten
sogar die Ansicht, dass sie ihre Frauen verstoßen können, wenn durch eine neue
Verbindung das Erbe vermehrt werden könnte. Ein Ehebruch einer Frau wurde
dagegen viel strenger geahndet.
Im 14. und 15.Jahrhundert konnte ein neuer Trend festgestellt werden – Mann und
Frau wurden wirtschaftliche und soziale Partner, sodass auch tiefe menschliche
Beziehungen wachsen konnten. Die Haltung der Kirche zur Ehe und zu Frauen im
Besonderen hatte zwar eine Modifikation erfahren, blieb aber dennoch
frauenfeindlich. Die Ehe galt als Heilmittel gegen sexuellen Genuss und die Kirche
stellte die Forderung nach Monogamie. In der Eheauffassung trat eine
entscheidende Änderung ein.
„Die Ehe wurde zu Beginn der frühen Neuzeit zum neuen Ordnungsfaktor und
erhielt einen staatlich-öffentlichen Status.“ (Kühnel, 1993, S.60).
Die Arbeitssphären der Ehepaare trennten sich und die Liebe als Stabilisierung der
Ehe gewann immer mehr an Bedeutung.
ANDREA LEIDINGER-GRUBER SEITE 33 VON 123