PARTNERSUCHE IM SOZIALEN WANDEL - ElitePartner-Akademie
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KAPITEL 6 - AUFBAUPHASE EINER ZWEIERBEZIEHUNG<br />
� am häufigsten wurde Lächeln als Werbesignal registriert,<br />
� dann Blicke, die im Raum schweifen oder auf eine Person gerichtet sind,<br />
� fixierende Blicke, die zu einem längeren Augenkontakt (mehr als drei<br />
Sekunden) führen,<br />
� die Hand streift kurz die Haare, genannt »hair flip« oder mit dem Kopf wird<br />
eine ruckartige Kopfbewegung durchgeführt, wobei das Gesicht kurz nach<br />
oben geneigt wird, genannt »head tossing«,<br />
� neben diesen Signalen mit Gesicht und Kopf konnten noch weitere<br />
Werbesignale registriert werden, wie z.B. das Spielen mit Gegenständen,<br />
das »Alleintanzen« oder Eigenberührungen.<br />
Anhand dieses Kataloges wurde in einer zweiten Studie überprüft, ob es sich bei<br />
diesen non-verbalen Verhaltensmustern um Werbesignale handelt, die das Interesse<br />
an einen Mann weitergeben. Diese Studie erstreckte sich auf verschiedene soziale<br />
Kontexte, in denen Interaktionen mit einem Mann unterschiedlich häufig vorkommen<br />
– von sehr häufig bis gar nicht. Es hat sich gezeigt, dass in einer Single-Bar, wo es<br />
ganz bewusst zu Männerkontakten kommen soll, diese Signale ungleich häufiger<br />
verwendet werden als z.B. in einer Bibliothek oder bei einem Frauentreff. Weiters<br />
wurde festgestellt, dass Frauen, die diese Werbesignale am häufigsten gebrauchten,<br />
im Beobachtungszeitraum auch die meisten Kontakte mit Männern hatten. Dabei<br />
spielte die jeweilige Attraktivität der Signalsenderin überhaupt keine Rolle, wer mehr<br />
Signale sendete hatte auch mehr Kontakte.<br />
Bei geschlechtsspezifischen Untersuchungen zeigen sich ganz deutlich<br />
Unterschiede: Männer neigen dazu, die Austauschprozesse bei der<br />
Kontaktaufnahme stärker als sexuell gefärbt wahrzunehmen als Frauen und gehen<br />
auch davon aus, dass ihre Sicht von den beteiligten Frauen geteilt wird. Eine<br />
Freundlichkeit von Frauen wird von den Männern vielfach vorschnell als ein<br />
»verführerisches« Verhalten beurteilt. Diese männliche Neigung zu<br />
Fehleinschätzungen in der Kontaktaufnahme wurde in zahlreichen Studien bestätigt,<br />
z.B. Mongeau et al. 1993, Koeppel et al. 1993 und Christiane Tramitz 1995, die ihre<br />
Untersuchungen unter dem Titel „Irren ist männlich“ veröffentlichte.<br />
ANDREA LEIDINGER-GRUBER SEITE 61 VON 123